Nachfolge mit einem Investor

Familieninterne Unternehmensübergaben werden immer seltener. Man kann diese Entwicklung mit einem traurigen oder verständnisvollen Auge betrachten. In jedem Fall wirft sie die dringende Frage nach externen Alternativen zur Sicherung des Unternehmens auf.

Immer noch leiden Private-Equity-Häuser unter dem schlechten Ruf, den ihnen ein paar schwarze Schafe ihrer Zunft eingebracht haben. Unter Finanzinvestoren lässt sich zweifelsohne eine große charakterliche Vielfalt feststellen. Doch ein Großteil der in diesem Geschäft tätigen Menschen hat sich bereits über viele Jahre als professioneller, fairer und vertrauenswürdiger Partner erwiesen. Die vielen guten Erfahrungen mit Private Equity werden von den Medien ungleich seltener transportiert als die wenigen schlechten Erlebnisse.

Viel gelobte Family Offices

In den letzten Jahren wurden Family Offices als Alternative zu klassischen Finanzinvestoren immer populärer. Das in Direktbeteiligungen investierte Kapital großer Familienvermögen verspricht ein langfristiges Engagement und einen unternehmerischen Ansatz. So haben Family Offices in der Tat keine fest vorgegebenen Fondslaufzeiten wie die meisten institutionellen Finanzinvestoren und können so Unternehmensbeteiligungen sehr flexibel und theoretisch auch unbegrenzt lange halten.

Von Family Offices wird häufig ausgeprägtes „unternehmerisches Denken“ erwartet. Dahinter steht jedoch oft die übertriebene Hoffnung, dass ein ehemaliger Unternehmer den Wert des eigenen Unternehmens eher erkennt und höher einschätzt als vermeintlich zahlenfixierte Private-Equity-Investoren. Erfahrungsgemäß gehen Family Offices in Sachen Bewertung jedoch deutlich konservativer vor als institutionelle Investoren, die ihre Rendite aus dem erfolgreichen Wiederverkauf ziehen können.

Finanzinvestoren als Chance

Der Verkauf an einen Kapitalinvestor empfiehlt sich, wenn das Unternehmen nicht unbedingt Zugang zu strategischen Synergien benötigt, sondern aus eigener Kraft bzw. mit zusätzlichem Kapital weiter prosperieren kann. Wenn, wie zurzeit, die Banken finanzierungsfreudig sind und der Anlagedruck der Private-Equity-Häuser hoch ist, bieten diese zudem oftmals attraktivere Preise als strategische Investoren.

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