Nachfolge in Familienunternehmen

Die Übergabe von Eigentum, Führung und Vermögen im Rahmen einer Unternehmensnachfolge ist kein punktuelles Ereignis. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der sich über viele Monate hinziehen kann und sorgfältig geplant werden sollte.

Der entscheidende Faktor ist das Vertrauen in die Nachfolge. Dieses schafft man unter anderem auch durch einen dezidierten, fundierten Auswahlprozess, der gereift ist. Schlüsselfaktoren sind die Eignung, Ausbildung und Motivation der Nachfolger. Hier sollte sowohl bei der internen als auch bei der externen Suche umsichtig vorgegangen werden.

Wer ist der richtige Kandidat?

Im Zuge der internen Suche sollten unternehmerspezifische Eigenschaften, ein fachliches Interesse für den Betrieb, die Bereitschaft, zunächst auch extern Erfahrungen zu sammeln, und günstige Charaktereigenschaften im Vordergrund stehen. Anschließend sind Ausbildungsstand und kaufmännische und/oder technische Beurteilung in die Erwägungen miteinzubeziehen.

Im Falle der externen Suche sollte der Unternehmer mithilfe eines entwickelten Anforderungskatalogs möglichst aktiv nach fähigen, interessierten und willigen Kandidaten suchen. Er führt Gespräche und prüft die Nachfolgefähigkeit, Nachfolgebereitschaft und vor allem die „Nachfolgewürdigkeit“ des Kandidaten. Diese Phase endet mit der grundsätzlichen Einigung von Übergeber und Übernehmer. Gerade dieser Schritt wird oft auch durch sogenannte Mittler gestaltet, um die Anonymität im Fall einer familien- und unternehmensexternen Nachfolge nicht vorzeitig aufzuheben.

Auch der potenzielle Nachfolger muss sich in dieser Phase Fragen stellen: Passt das Unternehmen zu mir? Wie gesund ist es? Ist es das Unternehmen überhaupt wert, es übernehmen zu wollen? Was gibt es dabei für Entwicklungsmöglichkeiten? Welche Risiken sind mit der Übernahme verbunden und vor allem welche Chancen?

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