Glasfaserunternehmen Soli Infratechnik wird restrukturiert

(c) ThomBal_adobe_Stock
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Die Soli Infratechnik GmbH aus Isernhagen bei Hannover hat beim Amtsgericht Hannover einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Rechtsanwalt Silvio Höfer von der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft. Soli Infratechnik gehört zu den großen deutschen Generalunternehmen im Glasfasergeschäft. Im vergangenen Jahr erzielte die Firma einen Umsatz von 135,5 Mio. EUR. An zwölf operativen Standorten in Deutschland sind mehr als 700 Mitarbeitende beschäftigt – die Zentrale befindet sich in Isernhagen. Zu den größten Auftraggebern gehören die Unternehmen Deutsche Telekom, Deutsche Glasfaser und Deutsche Giganetz. Soli Infratechnik bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Engineering, Tiefbau, Logistik und Montage von Glasfaserleitungen. In den vergangenen Jahren ist die Firma stark gewachsen -der Umsatz verdoppelte sich seit 2020.

Bauverzögerungen führten zur Krise

Auslöser für die Krise sind laut einer Pressemeldung in erster Linie Verzögerungen bei der Fertigstellung von bereits beauftragten Projekten. Auch die erheblichen Steigerungen bei den Materialpreisen und Löhnen trugen zur Krise bei. Fertigstellungen wurden unter anderem auch durch erhebliche Lieferkettenprobleme behindert. Bereits seit Sommer des vergangenen Jahres wurde ein Sanierungsversuch für die Soli Infratechnik unternommen. Nun erwiesen sich diese Maßnahmen aufgrund der fortgesetzten Probleme bei den Baustellen als nicht ausreichend.

Gespräche mit Investoren geplant

Silvio Höfer
Silvio Höfer

Der vorläufige Insolvenzverwalter Silvio Höfer von der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft hat sich bereits im Unternehmen über die aktuelle Lage informiert. Es werden zahlreiche Gespräche mit Auftraggebern und Geschäftspartnern geführt. Auch die Mitarbeitenden wurden in Versammlungen über den Stand der Dinge informiert. Die Gehälter der Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld der Bundesanstalt für Arbeit gesichert.

„Unsere erste Aufgabe ist die Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebs. In einem nächsten Schritt geht es nun um die Erarbeitung einer tragfähigen Finanzierungslösung für die Soli Infratechnik. Wir werden daher auch das Gespräch mit möglichen Investoren suchen“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Silvio Höfer. Ein strukturierter Investorenprozess wird in Kürze in die Wege geleitet werden. Darüber hinaus werden Gespräche mit den bisherigen Stakeholdern über eine neue Finanzierungsstruktur geführt. Anchor ist ein Hybrid aus Anwaltskanzlei und Unternehmensberatung. Mit 14 Standorten und rund 150 Mitarbeitern in den Bereichen Insolvenz und Sanierung gehört die Kanzlei deutschlandweit zu den großen Restrukturierungseinheiten. Anchor hat zahlreiche größere Unternehmen in und außerhalb der Insolvenz begleitet und saniert.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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