Der größte Knackpunkt im Nachfolgeprozess ist allerdings die vierte Phase, der Rückzug des Vorgängers bzw. der Vorgängerin. Für Vorgänger, deren Identität untrennbar mit dem Unternehmen und der unternehmerischen Tätigkeit verbunden ist, kommt das Ausscheiden einem partiellen Selbstmord gleich. In allen anderen Fällen hängt viel von den weiteren Interessen und den Möglichkeiten, sich sinnvoll zu engagieren, ab. Der deutlich ausgesprochene Respekt des Nachfolgers vor der Leistung des Vorgängers erleichtert den Rücktritt hierbei ungemein.
Fazit
Kein Familienunternehmen kann es sich leisten, die Nachfolge nicht ernst zu nehmen. Die Familie ist das Rückgrat des Familienunternehmens, und Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Dies wird nur dann so bleiben, wenn Unternehmerfamilien mehr Kinder haben als die Deutschen im Durchschnitt, wenn sie zum Dienst an der Familie und am Unternehmen erzogen werden, wenn sie exzellent ausgebildet sind und vor allem, wenn sich übergebende und übernehmende Generation über ihre gesellschaftliche Verantwortung im Klaren sind.
Zur Person
Prof. Dr. Sabine B. Rau, Jahrgang 1962, ist Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Familienunternehmen der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar bei Koblenz. Professor Rau ist Mitglied der dritten Generation einer Unternehmerfamilie. Sie studierte BWL und Psychologie in Münster und München und promovierte mit einer Arbeit über den Einfluss von Werten auf Organisationen. www.whu.edu
Prof. Dr. Sabine B. Rau, Jahrgang 1962, ist Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Familienunternehmen der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar bei Koblenz. Professor Rau ist Mitglied der dritten Generation einer Unternehmerfamilie. Sie studierte BWL und Psychologie in Münster und München und promovierte mit einer Arbeit über den Einfluss von Werten auf Organisationen.