Mehr Miteinander wagen

Am Abend des 25. März fanden sich in der Münchner Niederlassung der Berenberg Bank rund 30 Unternehmer und Engagierwillige ein, um sich gemeinsam Gedanken über die Herausforderung schlechthin zu machen: die Verbesserung unseres Bildungssystems. Eingeladen hatte die werte aus bildung gGmbH, Höhepunkt war eine prominent besetzte Podiumsdiskussion. 

Es dürften Abende wie dieser sein, wegen derer der Beobachter nicht den Glauben an die Zukunft des deutschen Bildungssystems verliert. Werte aus bildung ist eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein Impulsgeber für die deutsche Bildungslandschaft zu sein und dies gemeinsam mit Unternehmen und Stiftungen auf den Weg zu bringen. Geschäftsführer Mathias Weidner formuliert es so: „Die eine Bildung und die eine beste Schule gibt es nicht. Aber den Anspruch, das Grundniveau an schulischer Bildung in einem Land wie Deutschland so hoch wie irgend möglich zu halten, diesen Anspruch gibt es schon.“ Entsprechend trommelt Weidner bundesweit, um Unternehmer und Stiftungen für seine Idee zu begeistern. Einer derjenigen, die Weidners Ruf folgten, war Daniell Porsche, Ur-Enkel des Käfer-Erfinders Ferdinand Porsche. Für Porsche, der extra aus Salzburg angereist war, ist Bildung heute mehr denn je kein Schema mehr, in das man Kinder hineinpressen kann. Vielmehr müsste es dem System darum gehen, die individuellen Stärken und Schwächen des Kindes kennenzulernen und an beidem bewusst zu arbeiten.

Daniell Porsche sieht zentrale Rolle bei Lehrern
Kinder müssten hierzu vor allem erkennen, wozu sie überhaupt lernen, müssten die Sinnhaftigkeit des Lernens erkennen. Ohne Praktika, ohne einen Bezug zur täglichen Lebenspraxis sei das nicht hinzubekommen, war sich Porsche sicher. Eine zentrale Rolle komme hierbei dem Lehrer zu. Porsche führte aus, wie oft er Lehrer sehe, die ausgebrannt seien, die erschöpft seien von monoton anmutenden Lehrplänen und immer wiederkehrenden Konflikten um das richtige Lernergebnis. Schüler würden darunter ganz erheblich leiden. Denn in der Vermittlung von Wissen und Weisheit sei der Lehrer nunmal das zentrale Bindeglied. Das bestätigte auch Weidner, dem es kein Rätsel ist, warum den Lehrerberuf heute so wenige Erwachsene ergreifen. Dennoch konnte Weidner davon berichten, dass sich im Kontext seiner Initiative viele Lehrer gemeldet hätten, die diese unterstützen möchten, viel mehr als vermutet. „Es gibt sie schon, die engagierten Lehrer, man müsste vielleicht nur ihnen auch mal ein passendes Angebot unterbreiten“, meinte Weidner und spielte damit auch auf die Lehrbedingungen in vielen Schulen an, die alles andere als Freude vermitteln. Jedoch sei diese  so wichtig, wie Porsche in seinem Impulsvortrag bestätigte.

1
2
Vorheriger ArtikelNachfolge – eine gesellschaftliche Verpflichtung
Nächster ArtikelAuftragseinbußen im Maschinenbau