MPC Capital AG – Baldige Rückkehr in ruhigere Gewässer?

Dieser Abstieg schadete dem Erfolg des Unternehmens jedoch keineswegs – noch nicht. Bis 2009 wuchs der Fondsanbieter unter Schroeders Leitung stetig weiter und konnte einen Erfolg nach dem anderen verbuchen. 2008 übernahmen die Nordlichter schließlich noch 40% ihres Mitbewerbers HCI Capital. Doch mit der weltweiten Finanzkrise kamen auch die Probleme nach Hamburg.

Abschied von der DAX-Familie
Nachdem die Gewinne von MPC Capital ab 2009 stetig bergab gingen, folgte 2011 der Abschied aus dem Prime Standard in den General Standard. Nur ein Jahr später folgte der Downgrade in den Entry Standard. Beide Segmentwechsel begründete das Familienunternehmen damit, dass man den finanziellen und organisatorischen Aufwand reduzieren wolle. Doch bereut hat Dr. Axel Schroeder jun. den Schritt an die Börse nicht: „Unsere Börsennotierung und unser derzeitiges Listing im Entry Standard des Freiverkehrs der Deutschen Börse in Frankfurt war und ist richtig – es vergrößert unsere unternehmensstrategische Flexibilität und wir konnten mit unseren beiden Großaktionären langfristige und starke Partner für das Unternehmen gewinnen“, betont er gegenüber dem GoingPublic Magazin.

Insgesamt betrachtet war das vergangene Jahr für die Hamburger schwierig: Nicht nur das Neugeschäft ging immer weiter zurück, auch die Eigenkapitalquote schrumpfte. Darüber hinaus gaben die Hamburger Platzierungsgarantien für bestellte Schiffe. Diese Eventualverbindlichkeiten in Höhe von fast 800 Mio. EUR wären eigentlich in den kommenden Jahren fällig gewesen. Doch das Familienunternehmen konnte das Ruder nochmal rumreißen und brachte seine Restrukturierung im Dezember 2012 unter Dach und Fach: Von den Eventualverbindlichkeiten wurde das Emissionshaus enthaftet, zudem wurden Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 70 Mio. EUR dauerhaft erlassen. Darüber hinaus trennte sich MPC im Rahmen der Restrukturierung auch von seinen Anteilen an HCI, dessen Erlös an die Banken ging.

Durch diesen Schritt konnte MPC das Geschäftsjahr doch mit einem Gewinn von 8,4 Mio. EUR abschließen. Zudem konnte die Eigenkapitalquote wieder von 7 Mio. 2011 auf 13,2 Mio. EUR gesteigert werden.

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