„Künftig geht sicherlich noch mehr“

Mit dem Preis für die Jeans liegt Mustang im gehobenen Mittelfeld. Fühlen Sie sich wohl damit?

Mehr als wohl. Wir können auf diesem Niveau exzellente Hosen produzieren. Der Durchschnittspreis liegt in Deutschland bei 40 Euro. Kik & Co befinden sich am unteren Ende. Nach oben gibt es keine Grenzen. Wir sind sicher, dass unser Segment künftig wichtiger wird. Der Anteil hochpreisiger Jeans liegt derzeit bei rund zehn Prozent. Viele Händler stellen jedoch fest, dass mehr als die Hälfte der Fläche von Labels besetzt wird, deren Jeans mehr als 100 Euro kosten. Der verkaufte Stückzahlanteil dieser Jeans beträgt allerdings nur noch zehn Prozent. Das nimmt auch der Großhandel verstärkt wahr. Die Preissensibilität beim Endverbraucher nimmt zu.

Wie groß ist der Druck von den Billigherstellern?

Es wird immer Produzenten geben, die Jeans billiger anbieten. C&A wurde durch H&M einem harten Wettbewerb ausgesetzt. H&M fürchtet sich mittlerweile vor Primark. Diese Preisspirale nach unten ist nicht aufzuhalten.

Was haben Sie bislang von Ihrem Konzept umgesetzt?

Wir haben die Beschaffungslogistik neu aufgesetzt, unser Büro in Frankfurt und einige Läden geschlossen. Dreiviertel der Grobarbeit sind geleistet. Es bedarf jedoch einer ständigen Weiterentwicklung. Wir müssen noch schneller und wettbewerbsorientierter werden. Das Grundgerüst, die Marke auf Wachstum auszurichten, steht jedoch.

Dass Sie 14 Ihrer Läden in Deutschland geschlossen haben, widerspricht dem aber.

Nicht unbedingt. In der Tat haben wir Ende Juni in Köln das vierzehnte Geschäft geschlossen. Das war allerdings auch das Letzte. Viele Läden befanden sich in falschen Lagen, waren zu groß oder sind so aus dem Ruder gelaufen, dass sie künftig chancenlos gewesen wären. Die Konsolidierung ist abgeschlossen. Ab dem kommenden Jahr wollen wir wieder neue Geschäfte öffnen. Auch mit Partnerstores wollen wir künftig wachsen.

Asien haben Sie den Rücken gekehrt. Warum?

In unseren Heimatmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich und den Benelux-Ländern können wir unseren Umsatz vervierfachen. Warum sollten wir in die Ferne schweifen. Wir wollen unsere Energie bündeln, um dort stark zu sein, wo wir herkommen.

Wie wichtig ist das E-Commerce-Geschäft für Sie?

Wir richten derzeit unseren Shop komplett neu aus. Der Umsatzanteil liegt heute bei drei Prozent. Mittel- bis langfristig soll dieser 15 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Allerdings muss jeder Bereich profitabel sein.

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