Krisen belasten die Internationalisierung

Die Expansion ins Ausland steht weiterhin im Fokus deutscher Unternehmen. Internationale Krisen wie die in Osteuropa oder Syrien verunsichern allerdings. Worauf Unternehmer achten müssen.

Welche Länder sind für Unternehmen derzeit besonders attraktiv?


Thomas Schneider_EIMDr. Thomas Schneider

Die Unsicherheit in Bezug auf Osteuropa wurde bereits angesprochen. Zudem hören wir von vielen Unternehmern, dass sie in China auf zunehmend mehr Restriktionen stoßen, die in erster Linie vom Versuch der Behörden motiviert sind, lokale Produzenten zu schützen. Dadurch ziehen Länder wie Südkorea und Indonesien deutlich mehr Investitionen an. Auch die USA erleben aufgrund ihrer wachsenden Wirtschaft gerade wieder eine Renaissance.


Jörn Ehrsam/Spitzweg PartnerschaftJörn Ehrsam

Hier gibt es keine allgemeingültige Aussage. Jedes Land kann für deutsche Unternehmen interessant sein. Es kommt ganz darauf an, was das Unternehmen anbietet. Die Absatzmärkte Indien und China können aufgrund ihrer Hebelfunktion attraktiv für Unternehmen sein, da hier entsprechende Massen verkauft werden können. Andere Länder wie in Afrika bieten sich für deutsche Unternehmen an, da hier noch enormer Bedarf etwa hinsichtlich des Aufbaus einer Infrastruktur besteht und deutsche Unternehmen geeignete Partner sind.


Thomas Krempl/Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbHThomas Krempl

Aufgrund der gegenwärtig stagnierenden Konjunkturaussichten im Euro-Raum und den sonstigen EU-Mitgliedstaaten dürfte die sich sukzessive erholende Wirtschaftsleistung in Nordamerika (USA und Kanada) wieder für zunehmende Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen sorgen. Daneben sind aber auch die Absatz- und Beschaffungsmärkte in Asien, allen voran China, trotz aller Rückschläge im Einzelfall weiterhin für ein stabiles internationales Geschäft deutscher Unternehmen attraktiv. Gleiches gilt – mit Abstrichen – für Indien und weitere Schwellenländer in Asien.


Hans-Joachim Heusler/Bayern International GmbHHans-Joachim Heusler

Das hängt stark davon ab, in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist. Medizintechnikfirmen konzentrieren sich auf andere Märkte als Unternehmen aus der Bauwirtschaft. Für kleine- und mittelständische Unternehmen sind natürlich unverändert die klassischen Exportmärkte in Westeuropa und den USA und Märkte in Mittel- und Osteuropa ein gutes Sprungbrett in die Internationalität. Generell kann man sagen, dass die asiatischen Märkte interessant bleiben und dass die Firmen den Sprung nach Afrika wagen sollten, um den Markt nicht komplett anderen Ländern wie China zu überlassen. Es gibt für deutsche Firmen dort noch viel zu entdecken.

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