Partner auf Zeit – Wahrung der Kontinuität

Neun von zehn Unternehmen sind in Deutschland in Familieneigentum, viele bekannte Namen und erfolgreiche kleine und mittlere Unternehmen bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Für all diese Unternehmen kommt unausweichlich der Tag, an dem die Führung in andere Hände übergeben werden muss.

Rund die Hälfte der Nachfolgeregelungen scheitert, weil sie nicht oder nicht sorgfältig genug geplant wird. Unternehmer glauben, die Nachfolger sollten die biologischen Nachfahren sein. Schlagen Söhne und Töchter dann andere Berufswege ein, erfüllen sich die Erwartungshaltungen nicht.

Ist dies bereits eine große Herausforderung, kommt hinzu, dass sich die Nachfolge vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden Wandels der deutschen Wirtschaft abspielt: Globalisierung, digitaler Wandel, Wertewandel der nachfolgenden Generationen und Fachkräftemangel spielen eine große Rolle. Es ist also nicht nur die Nachfolge zu regeln, sondern dazu eine grundsätzliche Neuausrichtung des Unternehmens.

Jede Nachfolgesituation ist für sich einzigartig. Die Problematik ist daher vielfältig: Entweder ist die nachfolgende Generation unzureichend auf die Führungsaufgabe vorbereitet oder nicht bereit, diese zu übernehmen. Bei einem geplanten Verkauf ist oft der Verkaufspreis für das Lebenswerk des Unternehmers ein Streitpunkt. Da ein Unternehmensverkauf sich über einen Zeitraum von sechs bis achtzehn Monaten oder länger hinziehen kann, erlahmt schnell die Identifikation des Unternehmers mit seinem Lebenswerk. Und dies ist besonders abträglich, da es eigentlich gilt, das Allerbeste herauszustellen, um so den Unternehmenswert zu erhöhen.

Übergabeprozess – entspanntes Gelingen

In dieser Situation kann ein Manager auf Zeit einen wichtigen Beitrag leisten: Sei es die Übergabe an die nachfolgende Generation vorzubereiten oder das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen und somit den Unternehmenswert und damit den Verkaufspreis zu steigern. Wird ein erfahrener Interim-Manager eingesetzt, der die Branchenkenntnisse mitbringt, kann dieser die Potentiale in Produktion, Vertrieb und Prozessoptimierung heben. Wichtig ist hier das notwendige Fingerspitzengefühl des Interim-Managers für die emotional sensible Situation des Unternehmers, sein Lebenswerk zu übergeben, und dessen Interessen zu wahren.

Vielfältige Szenarien für Interim-Management:

  • Zeit zu gewinnen und Überbrückung zur nachfolgenden Generation oder Verkauf, bei gleichzeitiger Wertsteigerung
  • Gezielte Vorbereitung und Begleitung als Mentor oder Coach für den Nachfolger
  • Potentiale zur Wertsteigerung des Unternehmens aufdecken, um den Verkaufspreis zu erhöhen
  • In einer Art Beiratsfunktion als neutrale Person, die von allen Parteien akzeptiert wird, Konflikte zu deeskalieren und zu lösen
  • Einen stufenweisen Ausstieg des Altgesellschafters zu ermöglichen

Keine Übergabe ist nach einem Patentrezept zu planen, daher ist Flexibilität gefragt; und Interim-Management wird hier immer häufiger als flexible Lösung eingesetzt.

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