Heimlicher Gewinner aus dem Schwarzwald

Neun von zehn Schwarzwälder Kuckucksuhren werden durch Werke der Burgergruppe angetrieben. Autobauer, Medizintechnikunternehmen und Maschinenbauer setzen auf die Antriebstechnik der Schonacher – und das seit 160 Jahren.

Mittlerweile erwirtschaftet das Unternehmen 135 Mio. Euro Umsatz. Rund die Hälfte macht Burger mit der Auto- und Autozulieferindustrie. Zum Einsatz kommen die Antriebslösungen auch im Maschinen- und Anlagebau und der Medizin- und Gebäudetechnik. Durch die Technik steigt der Komfort, der Antriebs- und Abgasstrang wird von Sekundärantrieben adaptiert. Die Komponenten stecken häufig in den Produkten, ohne dass es der Benutzer weiß: So sorgen sie dafür, dass Autotüren automatisch auf- und zugehen oder Hecklappen sich heben und neigen. Sie kommen in Küchengeräten zum Einsatz oder eben in der Kuckucksuhr. Burger nennt sich einen „Systemanbieter für kundenspezifische Antriebstechnik.“ Ziel ist es, die optimale Lösung mit Auftraggebern zu entwickeln. „Wir haben ein eigenes Entwicklungs- und Konstruktionsteam und so die Möglichkeit, Muster und Prototypen herzustellen und zu qualifizieren“, sagt Burger.

Erfolgreich gegen den Fachkräftemangel

Für die Entwicklung der komplexen Systeme braucht der Traditionsbetrieb allerdings auch eine große Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte. Diese in den Schwarzwald zu locken, wo das Familienunternehmen mit 400 Mitarbeitern immer noch den Großteil beschäftigt, ist nicht ganz einfach. Zwar ist Schonach ein bekannter Wintersport- und Luftkurort, aber nicht der Nabel der Welt. Zudem gibt es im Ort mehrere erfolgreiche Mittelständler. Den Fachkräftemangel spürt das Unternehmen, reagierte jedoch früh, indem es etwa Wohnraum für Mitarbeiter schuf. Angedockt ist eine eigene Wohnbaugesellschaft, die in nennenswerter Anzahl Werksunterkünfte zur Verfügung stellt, um die Attraktivität zu erhöhen. „Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es Flüchtlinge und Vertriebene, die bei uns Arbeit fanden, in den 60er-Jahren die Gastarbeiter, zur Wende die Aus- und Umsiedler und derzeit gewinnen wir aus Osteuropa viele Fachkräfte“, so Burger.

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