Goldpreis sackt weiter ab

Es ist schon komisch: Der Goldpreis fällt immer tiefer, und doch gibt es kaum Experten, die nicht zumindest mittelfristig optimistisch sind, dass er sich wieder erholt. Die Gründe sind plausibel – der Chart spricht jedoch eine andere Sprache.

Stimmung ist eingetrübt

Thorsten Proettel (© Landesbank Baden-Württemberg)
(© Landesbank Baden-Württemberg)

Thorsten Proettel, Edelmetall-Analyst, Landesbank Baden-Württemberg

Die Stimmung gegenüber Gold ist deutlich eingetrübt Der Goldpreis wird derzeit von verschiedenen Seiten unter Druck gesetzt. Vor allem die bevorstehende Leitzinserhöhung in den USA lastet auf dem Edelmetall, da hierdurch die Attraktivität von anderen Kapitalanlagen erhöht wird. Daneben machen sich die Kurskapriolen am chinesischen Aktienmarkt bemerkbar. Zuerst hielt der steile Anstieg der Wertpapiere die Menschen vom Goldkauf ab, und nun fehlt in manchem Portemonnaie angesichts der erlittenen Verluste das Geld für Münzen oder Barren. Spätestens im Vorfeld des hinduistischen Lichterfestes Diwali im November und des chinesischen Neujahrsfestes sollten die saisonal bedingten Käufe aber wieder zunehmen und das Preisniveau stützen. Mittelfristig wird wahrscheinlich auch ein Rückgang des Goldangebots der Notierung helfen. Während des Altgoldrecycling vermutlich erneut sinken wird, könnte im Bereich der Minenförderung im nächsten Jahr ein Rückgang anstehen. Viele Minen arbeiten nicht mehr kostendeckend.

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