Goldpreis sackt weiter ab

Es ist schon komisch: Der Goldpreis fällt immer tiefer, und doch gibt es kaum Experten, die nicht zumindest mittelfristig optimistisch sind, dass er sich wieder erholt. Die Gründe sind plausibel – der Chart spricht jedoch eine andere Sprache.

Souveränes Back-up

Ronald Stöferle (© Incrementum AG)
(© Incrementum AG)

Ronald-Peter Stöferle, Managing Partner & Fondsmanager, Incrementum AG

Wir sind alle Probanden eines beispiellosen monetären Experiments, dessen wirtschaftlicher Ausgang ungewiss ist. Auch wenn wir zahllose abschreckende Beispiele kennen, die zeigen, dass eine aggressive Geldmengenexpansion am Ende des Tages in „zu hoher“ Preisinflation endet, wird ein solches Vabanquespiel erneut versucht. Gold war historisch gesehen die beste Put-Option auf solch exzessive Inflationierungsbemühungen. Es ist und bleibt ein souveränes Back-up als Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel, welches besonders bei einem allgemeinen Vertrauensverlust in Papiergeldwährungen stets wiederentdeckt wird. Es gibt einige Gründe, die für Gold sprechen: Das weltweite Schuldenniveau liegt mittlerweile um 40% höher als 2007. Das systemische Begehren nach steigender Inflation nimmt zu. Zudem liegt das Derivatevolumen mittlerweile bei 700 Billionen US-Dollar, ein Großteil davon in Zinsderivaten. Zudem ist Gold ein liquides Finanzanlagegut ohne Gegenparteienrisiken.

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