Finanzierung in Afrika

Welche Finanzierung braucht man für neue Auslandsmärkte? Noch vor Kurzem ließ sich die Marschrichtung der Exportnation in vier Buchstaben beschreiben: BRIC. Das hat sich geändert. Wohin soll es jetzt gehen? Und wie kann die Hausbank helfen?

Vorteile können auch auf der Käuferseite generiert werden. Die Bank des Exporteurs kann auf Basis Akkreditiv oder BPO die Bank des Importeurs im Ausland zinsgünstig refinanzieren, indem das Zinsgefälle zwischen Europa und den Schwellen- und Entwicklungsländern genutzt wird. Die ausländische Bank gibt diesen Vorteil gegen eine Marge an den Käufer im Ausland weiter. Laufzeiten und Preise variieren nach Länderrisiko und der Bonität der Bank im Ausland.

Für die Lieferung größerer Anlagen und Maschinen könnte ein Bestellerkredit infrage kommen, der von der Bank des Exporteurs direkt dem Käufer im Ausland gewährt wird, unterlegt durch eine Garantie der staatlichen Exportkreditversicherung Euler Hermes.

Auch für Importe aus dem Ausland könnte es attraktiv sein, wenn durch Akkreditiv oder BPO eine Export-Vorfinanzierung des ausländischen Lieferanten möglich wird, indem die deutsche Hausbank der Auslandsbank zinsgünstigen Kredit gewährt, der an den Lieferanten weitergereicht wird.

Im Geschäft mit Schwellen- und Entwicklungsländern ist es günstiger, wenn das deutsche Unternehmen das Währungsrisiko absichert, als dem Geschäftspartner die Risiken aus Währungsschwankungen zu überlassen – vorausgesetzt die ausländische Währung ist auf dem Markt handelbar.

Da die Möglichkeiten vielfältig sind, macht es Sinn, die Hausbank bereits frühzeitig in die Verhandlungen miteinzubinden und auch die Vertriebsmitarbeiter im Unternehmen hinsichtlich Finanzierungs- und Zahlungsinstrumenten im internationalen Geschäft zu schulen.

Wer rechtzeitig den Rat von erfahrenen Experten hinzuzieht, sei es in puncto Geschäftsanbahnung, Abschluss, Zahlungssicherung oder Finanzierung, kann dort überragende Ergebnisse erzielen.

Fazit

Auch in Zeiten von geopolitischen Krisen und wirtschaftlichen Umwälzungen gibt es neue lukrative Absatzmärkte zu entdecken. Zu den bekannten Märkten gewinnen durch wachsende Volkswirtschaften neue Märkte an Attraktivität. Dass Afrikas Anteil an der Weltwirtschaft zwischen 2004 und 2013 trotzdem nur bescheiden von 2,0 auf 2,4 Prozent gestiegen ist, klingt weitsichtigen Unternehmern wie ein Versprechen. Hier liegen Potenziale. Man muss sie nur zu nutzen wissen!


Zur Person

Ines Lüdke/Hypovereinsbank (© privat)
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Inés Lüdke ist Volkswirtin und Managing Director bei der Hypovereinsbank in München. Seit 1998 arbeitet sie im Bereich Global Transaction Banking mit Fokus auf Exportfinanzierung, Trade Finance und Internationales Cash Management. Sie ist im Aufsichtsrat der AKA Export Finance Bank in Frankfurt und im Außenwirtschaftsausschuss der IHK München und Oberbayern. www.hypovereinsbank.de

Autorenprofil

Inés Lüdke ist Volkswirtin und Managing Director bei der Hypovereinsbank, München. Seit 1998 arbeitet sie im Bereich Global Transaction Banking mit Fokus auf Exportfinanzierung, Trade Finance und Internationales Cash Management. Sie ist im Aufsichtsrat der AKA Export Finance Bank in Frankfurt und im Außenwirtschaftsausschuss der IHK München und Oberbayern.

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