Gefahr durch Cyberangriffe unterschätzt

Zwar kennen deutsche Unternehmen die potenzielle Gefahr durch digitale Spähangriffe und Datenklau. Konkretes Risikobewusstsein und eigener Schutz halten sich trotzdem auf geringem Niveau.

Das Thema Cybersicherheit ist in aller Munde. Eine Umfrage der Unternehmensberatung EY ergab, dass sich die meisten Unternehmen in Deutschland vor digitalen Angriffen sicher fühlen. Lediglich jeder dritte Befragte sieht sich und sein Unternehmen in der Gefahr, Opfer einer Attacke zu werden. Dabei machten bereits 14 Prozent der 450 befragten Unternehmen selbst Erfahrungen mit Attacken aus dem Netz. Die Dunkelziffer der unbemerkten Spähangriffe und Datendiebstahle ist vermutlich deutlich höher – bereits jetzt wurde ein Viertel der Fälle nur zufällig entdeckt. Die meisten Angriffe zielen auf Großunternehmen mit mehr als 1 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr. Erhöhte Gefahr geht zudem für die Energie- und Finanzbranche aus. Lediglich in der Hälfte der Fälle kann ein Schuldiger ermittelt werden.

Zwar treffen die Unternehmen umfassendere Schutzvorkehrungen als früher. Ihr Anteil von 13 Prozent ist aber immer noch gering. Trotzdem fühlen sich vier Fünftel der Befragten gut geschützt.

Um zukünftig gegen Cyberangriffe gewappnet zu sein, wollen 41 Prozent verstärkt nach bisher unentdeckten Attacken suchen, um geeignete Gegenmaßnahmen entwickeln zu können. Umfangreichere Schutzkonzepte sind nur von einem kleinen Teil der Befragten angedacht. Trotzdem ist sich die große Mehrheit der Befragten sicher: In Zukunft werden Cyberangriffe Unternehmen immer größere Probleme bereiten. www.ey.com

Autorenprofil

Verena Wenzelis war bis Juli 2016 Redakteurin bei der Unternehmeredition.

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