„Für init hat sich der IPO ausgezahlt“

Seit 2001 ist die auf intelligente Transportsysteme spezialisierte Init AG börsennotiert. Bereut hat es Vorstandschef Dr. Gottfried Greschner nicht. Im Gegenteil: Der IPO brachte ihm Bekanntheit, Prestige und Rückenwind. Noch immer hält die Familie knapp 50 Prozent der Anteile.

Zuletzt wurde diese von 80 auf 20 Cent je Aktie reduziert. Warum?

Zum einen, weil wir investieren wollen. In den USA haben wir ein Grundstück gekauft und wollen unsere drei US-Tochtergesellschaften an einem Standort konzentrieren. Zudem haben wir bereits 13 Mio. Euro in unser Hochhaus in Karlsruhe investiert. Wir überlegen auch Unternehmen zu akquirieren.

Dennoch haben Sie auch selbst gesteckte Ziele nicht erreicht. Woran lag es?

Intelligente Transportsysteme: init sorgt unter anderem dafür, dass Anschlüsse erreicht werden (© init AG)
Intelligente Transportsysteme: init sorgt unter anderem dafür, dass Anschlüsse erreicht werden. (© init AG)

Wir hatten kein schlechtes Jahr. Bei einem Rekordumsatz von 105 Mio. Euro im Jahr 2015 hatten wir ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von knapp elf Mio. Euro. Allerdings war die Marge in den letzten Jahren höher. Wir hatten mehrere Mio. Euro Währungskursverluste aus dem kanadischen Dollar. In Kanada haben wir ein großes Projekt mit einer langen Laufzeit, das wir nicht zu vernünftigen Kosten absichern konnten. Zudem beackern wir den asiatischen Markt, der noch keine Erträge erbringt. Der dritte Grund ist hausgemacht: Bei einigen Großprojekten kam es zu Verzögerungen.

Mit welchen Produkten beackern Sie welche Länder in Asien?

Dort bieten wir etwa eine automatische Fahrgastzählung an, aber auch rechnergesteuerte Betriebsleitsysteme. Die Busse und Bahnen werden mit einem intelligenten Bordrechner ausgestattet, der den Fahrplan, die Route, die Haltestellen, die Ampeln und alle Daten der Fahrt kennt. Er steuert damit alle Funktionen im Fahrzeug, zeigt das Ziel an, sagt die nächste Haltestelle an, gibt dem Fahrer Hinweise und schaltet per Funk an der nächsten Ampel grün für das Fahrzeug. Der Standort wird an die Zentrale ständig übermittelt, die auch den Fahrplan und das Streckennetz für alle Fahrzeuge kennt. Bei Störungen kann diese schnell eingreifen. Vor allem in Singapur, Hongkong und Maccao, vielleicht auch in Shanghai oder Shenzen wollen wir Aufträge gewinnen.

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