„Für init hat sich der IPO ausgezahlt“

Seit 2001 ist die auf intelligente Transportsysteme spezialisierte Init AG börsennotiert. Bereut hat es Vorstandschef Dr. Gottfried Greschner nicht. Im Gegenteil: Der IPO brachte ihm Bekanntheit, Prestige und Rückenwind. Noch immer hält die Familie knapp 50 Prozent der Anteile.

Wie wichtig ist es zu wissen, wann welches Fahrzeug wo ist?

Sehr wichtig. In London gab es etwa einen privaten Betreiber, der alle fünf Minuten auf einer bestimmten Linie einen Bus losschicken wollte. Tatsächlich fuhren drei, vier oder fünf Busse hintereinander ab, dann kam lange Zeit keiner mehr. Wir regelten die Abstände so, dass diese gleich lang waren. Die Fahrgastzahlen stiegen daraufhin um 200 bis 300 Prozent. Das ist Ergebnis pur und für uns nicht schwer umzusetzen.

Zentrale von init in Karlsruhe: Die Familie hält noch immer 50 Prozent am Unternehmen (© init AG)
Zentrale von init in Karlsruhe: Die Familie hält noch immer 50 Prozent am Unternehmen. (© init AG)

Welche Projekte sind komplizierter?

Etwas schwieriger, aber üblich ist, dass wir Anschlüsse sichern. Wenn der Busfahrer nicht weiß, ob die letzte S-Bahn schon eingefahren ist und einfach abfährt, bleiben die Leute auf der Strecke. Das wollen wir verhindern, in dem eine Zentrale die Ankunft meldet und der Fahrer auf die Gäste wartet. In New York haben wir eine Busflotte mit 2.000 Fahrzeugen ausgestattet. Auch mit Ticketing-Systemen, unserer dritten Säule.

Für solvente Unternehmen ist das momentane Finanzierungsumfeld paradiesisch – oder?

Wir können uns ohne Probleme zu Spitzenkonditionen finanzieren, wenn es erforderlich ist. Teile der Finanzierung unseres Hochhauses haben wir über Banken abgewickelt. Dafür zahlen wir 0,8 Prozent Zinsen. Einiges haben wir auch dem Cashflow entnommen.

1
2
3
4
Vorheriger ArtikelJobmotor Transformation
Nächster ArtikelGlänzende Perspektiven für Novatic