Experten erwarten steigende M&A-Aktivität im Industriesektor

Foto: ©AD– adobestock.com

In der produzierenden Industrie in Europa könnte es im neu angelaufenen Jahr 2024 wieder zu mehr Fusionen und Übernahmen kommen. Aus Sicht von Marktexperten mehren sich nach einer oft schleppenden Deal-Aktivität 2023 die Anzeichen, dass der Markt in Richtung Niveau der Vor-Corona-Zeit zurückkehrt und sich die Kaufpreiserwartungen von Käufern und Verkäufern wieder stärker annähern. Laut dem Beratungshaus MP Corporate Finance („MP“), das europaweit über das größte Transaktionsberaterteam speziell für den Industriesektor verfügt, steht das neue M&A-Jahr schon jetzt unter der Überschrift „Transformationstechnologie“ – Unternehmen aller Größen seien auf der Suche nach strategischen Zukäufen in Sachen Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Risikominimierung, zunehmend auch grenzüberschreitend.

Deutliche Anzeichen für Marktaufschwung

„Einzelne Subsektoren und Branchen haben ihre jeweils ganz eigenen Herausforderungen und Dynamiken”, betont Roman Göd, Managing Partner & Mitgründer von MP. Die Industrie als Ganzes habe im vergangenen Jahr mit den allseits bekannten geopolitischen, makroökonomischen und regulatorischen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Angesichts dieser durch Polykrisen geprägten Zeit sei die vielerorts vorherrschende Resilienz in der Industrie beeindruckend, die nicht zuletzt durch viele vorausschauende Transaktionen gestützt werde. Dabei komme es auch künftig immer mehr darauf an, den „Best Fit“ zu identifizieren und Erfolgsfaktoren wie Due Diligence, Finanzierung und ESG-Integration mehr denn je die höchste Aufmerksamkeit zu widmen.

25 Jahre nach seiner Gründung hat MP, das sich als erstes Corporate-Finance-Haus von Anfang an auf einen speziellen Wirtschaftssektor spezialisiert hat, 2023 insgesamt 23 namhafte Industrietransaktionen – mehrheitlich mit internationaler Beteiligung – erfolgreich begleitet. Zu diesen Deals mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 1,9 Mrd. EUR zählen mehrere branchenweite Leuchtturmmandate, etwa in den Bereichen Electronics, Tech & IoT, Engineered Polymers, Mobility, Packaging und Wood & Paper. Dazu gehören beispielsweise die Übernahme der RICO Group von Semperit, der Verkauf von Wentus an Trioworld, der Verkauf von Argolite an die Swiss Krono Group sowie die Veräußerung des EMS-Geschäfts der FRIWO in Ostbevern an Private Assets.

„Sich strategisch bestmöglich zu verstärken und zukunftsfit aufzustellen, ebenso wie den optimalen neuen Heimathafen fürs Lebenswerk oder als Investor die aussichtsreichsten Wachstumskandidaten zu finden, erfordert in einem immer komplexeren und wettbewerbsintensiveren Markt ein ganz besonderes Maß an Weit- und Umsicht“, sagt Gregor Nischer, Gründungs- & Managing Partner bei MP. Neben dem Streben nach Verstärkung in Sachen Transformationstechnologie würden Signale in puncto Inflations- und Zinsrückgang sowie Rekordniveaus beim „Dry Powder“ für ein wesentlich aktiveres M&A-Jahr 2024 sprechen. Auch die Bewertungen sollen sich langsam wieder auf ein Niveau einpendeln, das Käufer und Verkäufer wieder öfter an den Verhandlungstisch führen werde – gute Aussichten vor allem für krisengebeutelte Branchen wie die Mobilitätsindustrie.

Ein Beispiel ist die Verpackungsindustrie – dort versuchen große wie kleine Marktplayer, sich über gezielte Zukäufe entsprechend spezialisierter Anbieter auf dem Feld der Nachhaltigkeit zu stärken. Laut MP hat die M&A-Aktivität in diesem Bereich innerhalb der vergangenen zwölf Monate trotz nicht immer günstiger Marktentwicklungen um knapp 19,5% zugelegt, nicht zuletzt aufgrund einer starken Nachfolgeproblematik bei vielen kleineren Playern.

M&A-Umfeld 2024 wird internationaler

Für das kommende M&A-Jahr sehen die Experten von MP zudem einen Anstieg internationaler Transaktionen – allen voran, was die Beteiligung amerikanischer sowie asiatischer Akteure betrifft. So etwa im Bereich Electronics, Tech & IoT, wo insbesondere europäische Unternehmen wieder häufiger neue Expansionsmöglichkeiten in Übersee ausloten. „Bereits 2023 verzeichneten wir mehrheitlich Deals aus einem internationalen Umfeld. Jede zweite begleitete Transaktion fand grenzübergreifend statt, 80% davon beispielsweise mit amerikanischer Beteiligung“, so Göd.

MP Corporate Finance ist eine führende, international agierende M&A-Beratung mit Spezialisierung auf den Industriesektor. MP wurde in den 1990er Jahren als erstes europäisches M&A-Haus mit einem Sektor-fokussierten Beratungsansatz von Roman Göd und Gregor Nischer in Wien gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen an fünf Standorten weltweit – in Wien, Frankfurt, London, Istanbul und Chicago – mehr als 70 Hands-On-Expertinnen und -Experten. Bis heute hat MP mit seinem einzigartigen „Industry-Deep-dive“-Ansatz mehr als 700 Industrietransaktionen – darunter deutschsprachige sowie internationale Mandanten aus der Investorenlandschaft, dem Mittelstand und Konzernen, inklusive 60% der im MSCI Industrials & Materials gelisteten Unternehmen – erfolgreich begleitet.

Vorheriger ArtikelMussler Cosmetic stellt Insolvenzantrag
Nächster ArtikelRonnefeldt: „Für uns steht der Genuss im Vordergrund“