Trend zur Verantwortung

Immer mehr Anleger wollen mit ihrem Vermögen nicht nur Rendite erwirtschaften, sondern gleichzeitig verantwortlich und nachhaltig investieren. Neben dem guten Gewissen zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass Investments, die an ESG-Kriterien und Global Goals ausgerichtet sind, Kursrisiken erheblich senken.

Das Angebot wächst

Die Zahl verantwortlich und nachhaltig investierender Fonds und Vermögensverwalter, die solche Fonds einsetzen, wächst kontinuierlich. Stiftungen, Pensionskassen und Anleger mit kirchlich-karitativem oder ökologischem Hintergrund stehen dabei an der Spitze. Von daher ist es nicht überraschend, dass insbesondere die Institute der beiden großen Konfessionen, wie die Evangelische Bank in Kassel, die Bank für Kirche und Caritas in Paderborn oder die Bank im Bistum Essen, sowie ökologisch ausgerichtete Institute wie die Umweltbank in Nürnberg zum Teil bereits mehrere Jahrzehnte Erfahrung mit dem Thema besitzen. Der EB-Öko-Aktienfonds zum Beispiel ist bereits 1991 aufgelegt worden und hat in den vergangenen zehn Jahren eine Rendite von gut 9 Prozent pro Jahr eingefahren.

Mittlerweile gibt es weitere Produkte, die neben den Zielen der UN und ökologischen Vorgaben zum Beispiel auch die Ethiklehre der Franziskaner zur Bewahrung der Schöpfung in den Screening-Prozess vor einer Investitionsentscheidung einfließen lassen. Die zum Talanx-Konzern gehörende Ampega hat eine ganze Fondsfamilie zum Thema aufgesetzt. Auch bei den großen Fondsanbietern und Banken finden sich zunehmend entsprechende Vehikel – zum Teil sogar mit Transparenzbericht, also einer externen Prüfung, die die Anlageentscheidungen überprüft.

Fazit

Viele Unternehmer und Geschäftsführer kennen die Themen aus der täglichen Praxis. Denn immer mehr Kunden und Geschäftspartner verlangen Umweltberichte oder die EMAS-Zertifizierung der EU (EMAS = Eco-Management and Audit Scheme), verbindliche Governance-Regeln und Verpflichtungen, damit soziale Standards an allen Produktionsstätten durchgehend eingehalten werden. Im Sinne eines kohärenten Verhaltens kann es sich als sinnvoll erweisen, liquides Unternehmensvermögen verantwortlich anzulegen und dies auch zu dokumentieren. Ebenso stellt die Anlage des Privatvermögens nach verantwortlichen Grundsätzen keine organisatorische Hürde dar, da es ein breites Angebot an Verwaltern gibt, die Mandate entsprechend ausführen.

Autorenprofil
1
2
Vorheriger ArtikelNachfolge statt Notfall
Nächster ArtikelHier stimmt die Chemie