Website-Icon Unternehmeredition.de

Bruttoinlandsprodukt steigt

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) fiel die Entwicklung des BIP positiver aus, als in den ersten Prognosen erwartet.

© studio v-zwoelf - stock.adobe.com

Im vierten Quartal 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3% gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) fiel die Entwicklung des BIP damit positiver aus, als in den ersten Prognosen erwartet. Die neuen Zahlen von Destatis bilden den Auftakt unserer Übersicht über aktuelle Wirtschaftsprognosen.

Nach den Berechnungen von Destatis wurde eine stärkere Erholung der Wirtschaft durch die zweite Corona-Welle und den erneuten Lockdown zum Jahresende gebremst. Bedingt durch diese Einschränkungen gingen die privaten Konsumausgaben im vierten Quartal 2020 um 3,3 % gegenüber dem dritten Quartal zurück. Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge blieben praktisch unverändert. Wachstumsimpulse kamen von der Bauwirtschaft. Zudem nahm der Handel mit dem Ausland weiter zu und verbesserte sich um 4,5% gegenüber dem Vorjahr.

Deutlicher Rückgang gegenüber 2019

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werte, die von Destatis ermittelt worden erwartungsgemäß gesunken. So ging das BIP 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4,9% zurück und sank damit erstmalig nach elf Jahren. Die größten Rückgänge gab es mit -18,2 % bei den Sonstigen Dienstleistern, wozu unter anderem die Bereiche Unterhaltung und Erholung zählen. Die Bruttowertschöpfung der Unternehmensdienstleister fiel mit -9,1 % ebenfalls stark. Im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe sank die Bruttowertschöpfung um 6,3 %, wobei besonders das Gastgewerbe einen noch deutlicheren Rückgang zu verzeichnen hatte. Lediglich im Baugewerbe konnte die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr zulegen (+5,3 %).

DIHK-Umfrage zeigt Optimismus

Die deutsche Industrie blickt wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft als noch im vergangenen Jahr. Das zeigt eine entsprechende Sonderauswertung der jüngsten Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). 31 Prozent der zum Jahresbeginn befragten 8.000 Industrie-Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut, im Herbst 2020 waren es noch 23 Prozent. Nur noch ein Viertel der Betriebe schätzt die Lage negativ ein. Bei den Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate sind die optimistischen Stimmen in der Umfrage in der Überzahl. Besonders zuversichtlich zeigen sich die Unternehmen bei den Exporterwartungen.  30 Prozent der exportierenden Industrieunternehmen rechnen mit einer Zunahme der Ausfuhrtätigkeit, lediglich ein Fünftel erwartet Rückgänge. Nach der DIHK-Befragung gehen 37 Prozent der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate von Umsatzzuwächsen aus, 23 Prozent stellen sich auf Rückgänge ein.

Sorgen um die Liquidität

Beinahe jeder vierte Industriebetrieb berichtet im Zuge der DIHK-Umfrage von schrumpfendem Eigenkapital. Mehr als jedes siebte Unternehmen verzeichnet Liquiditätsengpässe. Das schmälert die Möglichkeit zur Finanzierung von Maschinen und Produkten und drückt unterm Strich auf die Investitionspläne der Industriebetriebe. So haben nach DIHK-Angaben 28 Prozent der Unternehmen vor, ihre Investitionstätigkeit zurückzufahren. Bei den Betrieben, die von Eigenkapitalrückgängen beziehungsweise Liquiditätsengpässen berichten, ist der Anteil beinahe doppelt so hoch.

Exporterwartungen legen zu

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich merklich verbessert. Die sogenannten „ifo Exporterwartungen“ der Industrie sind im Februar um drei Punkte auf 10,7 Punkte gestiegen. Ein höherer Wert wurde zuletzt im September 2018 beobachtet. Die gut laufende Konjunktur in China und die anziehende Produktion in den USA helfen den deutschen Exporteuren nach Ansicht der ifo-Experten.  Betriebe der chemischen Industrie erwarten nach der Befragung deutliche Exportzuwächse. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Die Automobilhersteller konnten ihr dreimonatiges Zwischentief überwinden und rechnen jetzt wieder mit mehr Aufträgen aus dem Ausland. Für die Möbel– und die Bekleidungsindustrie hingegen bleibt nach ifo-Einschätzung der Auslandsmarkt schwierig. Die Unternehmen würden davon ausgehen, dass die Umsätze deutlich zurückgehen.

Die mobile Version verlassen