Am Schalter gedreht

Eine ausstehende Großforderung hatte die e-h-m elektro-handel in Witten an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Nach einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stehen die Wittener heute besser da als vorher. 

„Das Insolvenzgeld ist unverzichtbar“

Interview mit Jochen Schneider, Geschäftsführender Gesellschafter, e-h-m elektro-handel und montage gmbh

Jochen Schneider (© e-h-m-elektro-handel und montage gmbh)
(© e-h-m-elektro-handel und montage gmbh)

Unternehmeredition: Wie wichtig waren Lieferanten, Berater und das Insolvenzgeld zu Beginn des Sanierungsverfahrens?
Schneider: In dieser Phase ist es das Wichtigste überhaupt, die Lieferanten mit ins Boot zu bekommen. Wir konnten sie auch deshalb überzeugen, weil die Berater von Buchalik Brömmekamp in dieser Zeit bereits sämtliche Unternehmensprozesse durchleuchtet und erste Sanierungsmaßnahmen eingeleitet hatten. Das Insolvenzgeld ist unverzichtbar, weil es für Vertrauen bei den Mitarbeitern sorgt und wir so die Vorkasse für Lieferanten sowie die Kosten des Verfahrens tragen konnten.

Welche Rolle spielte der vom Gericht bestellte vorläufige Sachwalter?
Der Sachwalter beobachtet, ob sich das Verfahren planmäßig entwickelt und empfiehlt im positiven Fall dem Gericht dann, das vorläufige in ein reguläres Verfahren in Eigenverwaltung überzuführen. Er war aber auch der Dreh- und Angelpunkt bei der Kommunikation mit den Gläubigern. Es war immer klar erkennbar, dass er den Erhalt des Unternehmens anstrebt.  

Wie haben sich die Banken bei der Restrukturierung verhalten?
Unsere Hausbank hat nach anfänglichem Zögern erkannt, dass das Insolvenzplanverfahren die beste Lösung bietet. Sie ist uns dann mit einer Neustrukturierung der Bankverbindlichkeiten zu erheblich verbesserten Zinsen sehr entgegengekommen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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