Alles zu seiner Zeit

Mit einer vorausschauenden Strategie und dem Streben nach Unabhängigkeit hat sich Nomos Glashütte zu einem der führenden deutschen Uhrenhersteller entwickelt. Mit der gleichen Beharrlichkeit baut das inhabergeführte Unternehmen die Präsenz seiner Qualitätskollektion an den internationalen Märkten aus.

„Unabhängigkeit kommt in den USA gut an“

Interview mit Uwe Ahrendt, Geschäftsführender Gesellschafter, NOMOS Glashütte/SA Roland Schwertner KG

Uwe Ahrendt, Geschäftsführender Gesellschafter, NOMOS GlashütteSie sind gerade von Ernst & Young zum „Entrepreneur des Jahres 2014“ gewählt worden. Welche Ihrer Leistungen macht Sie selbst besonders stolz?
Die Jury hat vor allem unser starkes nachhaltiges Wachstum überzeugt. Für mich selbst war besonders wichtig, dass wir mit der Entwicklung unseres Nomos-Swing-Systems vollständig unabhängig von einem Zulieferer wie dem Quasi-Monopolisten Swatch Group geworden sind und damit auch unser Wachstum eigenständig vorantreiben können. Das hat keine andere Marke in Deutschland geschafft.

Hilft das auch in Ihrem Zukunftsmarkt USA?
Klar, Unabhängigkeit kommt dort gut an. Die New York Times oder CNN berichteten darüber, wobei natürlich auch andere Dinge ausschlaggebend sind. Unser Top-down-Ansatz bei der Auswahl guter Fachhändler beispielsweise oder der gute Ruf von German Engineering, deutschem Industriedesign und dem „Made in Glashütte“ – einer Herkunftsbezeichnung, die ähnlich dem Parma-Schinken oder dem Champagner als besonderes Qualitätsmerkmal gilt. Wir haben zudem in UK und den USA ebenso wie in Deutschland ein Sondermodell im Angebot, bei dem von jeder verkauften Uhr 100 US-Dollar an „Ärzte ohne Grenzen“ gehen. Auch das hilft bei der Wahrnehmung in diesen Ländern. Nicht zuletzt können wir uns aufgrund unserer Unabhängigkeit bei der weiteren Internationalisierung genau so, wie wir es wollen, jetzt auf die zwei Märkte USA und UK konzentrieren. Uns sitzt niemand im Nacken, der Vorschriften machen kann.

Wie finanzieren Sie Ihr Wachstum?
Für einen Markt wie die USA muss man natürlich Geld in die Hand nehmen, wobei wir das aber größtenteils mit Eigenmitteln stemmen können. Für die Unternehmensfinanzierung insgesamt nutzen wir zumeist eine Kombination aus Cashflow, klassischen Investitionsdarlehen der Banken sowie einer stillen Beteiligung der Bürgschaftsbank Sachsen, die uns seit mehr als zehn Jahren ein guter Partner ist. Hinzu kommen Fördermittel der EU für Forschung und Entwicklung.

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