„Anleger sollten die Nervosität im Markt nutzen“

Mit seinem Fonds Global Family Value verfolgt CIO und Fondsmanager Dr. Thorsten Querg einen Wert erhaltenden Ansatz mit einer breiten Diversifikation. Bislang war er damit erfolgreich: In den vergangenen zehn Jahren erzielte er eine Performance von 46%. Sein Ziel ist es, mit dem Mischfonds jährlich eine positive Rendite zu erzielen. Im Interview spricht er über die Alternativlosigkeit von Aktien, die Marktaussichten und seine künftige Anlagestrategie.

Unternehmeredition: Herr Dr. Querg, die Staatsschuldenkrise scheint noch nicht ausgestanden. Selbst eine Pleite des Inselstaates Zypern ist nicht ausgeschlossen. Welche Auswirkung hat das auf die Finanzmärkte?

Querg: Es ist ein weiterer Haarriss im Staudamm. Allerdings darf dies auch nicht überinterpretiert werden, da die Europäische Zentralbank mit Sicherheit in der Lage ist, diese Situation zu stabilisieren.

Unternehmeredition: Sie wird also weiter Geld drucken?

Querg: Vermutlich wird sie weiter für die nötige Liquidität sorgen. Die Frage ist natürlich, ob man Schulden mit Schulden bekämpfen kann. Das gilt nicht nur für Europa. Das gleiche gilt für Japan oder die USA. Ob das klappt, kann niemand sagen. Historisch hat es so etwas noch nicht gegeben, zumindest nicht in dieser Größenordnung.

Unternehmeredition: Wie reagieren Sie als Family Office auf diese Unsicherheit?

Querg: Wir ordnen uns keinem Lager zu. Wir sind weder auf der Hyperinflationsseite noch auf der Deflationsseite. In unserer Allokation wollen wir uns auf die verschiedenen Szenarien vorbereiten.

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