„Jetzt in den europäischen Markt einsteigen“

Mit einem speziellen Fonds investiert Fidelity gezielt in europäische Blue-Chip-Unternehmen. Durch die derzeit unklare Lage in Europa ergeben sich viele Fragen. Fondsmanagerin Alexandra Hartmann über die Auswirkungen der Krim-Krise, die Bewertung europäischer Aktien und ihre weitere Einschätzung zur Entwicklung des europäischen Aktienmarktes. 

Unternehmeredition: Frau Hartmann, Sie investieren in große europäische Blue Chips. Wie wird sich die Krim-Krise auf die europäischen Aktienmärkte auswirken?

Hartmann: Die Märkte reagieren unmittelbar schon etwas nervös auf die Nachrichten aus der Region. Die eine oder andere Firma mit Geschäften in Russland ist beeinträchtigt. Am wichtigsten wird sein, wie sich die Versorgung mit Gas aus Russland entwickelt – davon sind aber am stärksten die skandinavischen Länder betroffen.

Was macht Sie so sicher, dass es zu einer weiteren gesamtwirtschaftlichen Erholung in der Euro-Zone kommt?

Die Kapitalinvestitionen der Unternehmen befinden sich relativ zum Konsum auf einem 20-Jahres-Tief, Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex sind positiv und die Banken sind wieder adäquat mit Kapital ausgestattet. Die Kreditnachfrage nimmt zwar noch nicht spürbar zu, aber sie fällt schon weniger stark als zuvor und es gibt in sehr vielen Bereichen eine aufgestaute Nachfrage. Das alles wird meines Erachtens zu einer Erholung führen.

Ist die Finanzkrise ausgestanden oder hat sie nur eine Pause eingelegt, um dann mit voller Wucht wieder zurückzukommen?

Solange der Europäische Gerichtshof und der Bundesgerichtshof der EZB in ihrer Nutzung der bestehenden Finanzmarktinstrumente keinen Strich durch die Rechnung machen, sehe ich kein signifikantes Risiko dafür, dass Zinsaufschläge wieder in die Höhe schnellen könnten.

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