„Wir haben eine Abkühlung im Aufschwung“

Sie werben damit, dass man mit Ihrem Family & Friends ruhig schlafen könne. Woher wissen Sie das so genau? Der Fonds wurde ja erst im September 2011 aufgelegt.

Der Fonds wird nach der gleichen Methode bewirtschaftet wie unsere anderen Fonds, die teilweise seit 14 Jahren bestehen und sich in allen Kapitalmarktphasen bewährt haben. Wir arbeiten sehr systematisch und tun alles dafür, dass unsere Anleger keine Verluste erleiden. Dass die Bantleon Bank AG stets mindestens 50 Prozent des Eigenkapitals in den eigenen Fonds investiert hat, bewahrt auch vor Leichtsinn.

Konjunkturanalysen und Vorhersagen von Wirtschaftsdaten spielt bei Ihnen eine herausragende Rolle. Sind diese Prognosen nicht auch immer ein Blick in die Glaskugel?

Zumindest nicht, wenn man das systematisch macht. Dafür haben wir bereits vor 15 Jahren eigene Frühindikatoren entwickelt, die sich seitdem als ziemlich treffsicher erwiesen haben.

In welchem Konjunkturzyklus stehen wir denn momentan?

Derzeit haben wir in der Eurozone eine konjunkturelle Abschwächung, keine Rezession, aber eine klassische Abkühlung im Aufschwung.

Wie werden sich die Märkte, im Speziellen der deutsche Markt, künftig entwickeln?

Aufgrund des Schuldenabbaus und der ungünstigen demografischen Entwicklung in den Industrieländern wird die Wirtschaft in den nächsten Jahren langsamer wachsen. Zudem ist aus den Schwellenländern mit geringeren Impulsen für die Weltwirtschaft zu rechnen und auch die Liquiditätsflut durch die Notenbanken hat ihren Höhepunkt erreicht. Für die Finanzmärkte bedeutet dies niedrigere Renditen.

Welche Auswirkung hat das auf Ihre Anlageentscheidung im Fonds?

Die Megatrends der vergangenen Jahrzehnte kommen nicht wieder. Was uns aber erhalten bleibt, sind die Konjunkturzyklen – und damit die wohl grundlegendste aller Kapitalmarktregeln: Alle wichtigen Anlageklassen folgen der Konjunktur. Wir werden einfach weiterhin die Gewichtungen im Fonds konsequent an das fundamentale Umfeld anpassen.

Sie beschränken den Aktienanteil auf 40 Prozent und den Rohstoffanteil auf 20 Prozent des Fondsvolumens. Vergeben Sie dadurch nicht auch Chancen?

Ja, das tun wir. Wir wollen am globalen Wirtschaftswachstum teilhaben und nicht auf den großen Treffer spekulieren. Der Name Bantleon steht für Kapitalerhalt, nicht für maximale Rendite. Mit dieser Maxime sind wir als einer der ganz wenigen Asset Manager unbeschadet durch die Finanzkrise gekommen. Trotzdem kann sich unsere Performance sehen lassen.

Ist der Name des Fonds Programm?

Ja, weil sowohl die Familie Bantleon als auch zahlreiche Mitarbeiter in diesen Fonds investiert haben – und das aus voller Überzeugung.

 

Zur Person

Jörg Schubert ist Vorstand Kundenbetreuung und Leiter Investment Solutions. Unmittelbar im Anschluss an seine Ausbildung zum Bankkaufmann begann Jörg Schubert bereits 1994 seine berufliche Tätigkeit bei der Bantleon AG in Hannover: zunächst als Junior-Anleihenhändler und später als Spezialist für die Konzeption von institutionellen Anleihenportfolios. Im Zuge des Aufbaus der Publikumsfonds verantwortet er seit 1999 als Vorstand der Bantleon AG die Betreuung institutioneller und privater Investoren in Deutschland. www.bantleon.com

 

Bantleon Family & Friends

Anlage: Mind. 50% des Fondsvermögens in Investment-Grade-Anleihen, zusätzlich ggf. Aktien, Rohstoffe und High-Yield- bzw. Emerging-Markets-Anleihen

ISIN: LU0634998545

Auflagedatum: 7. September 2011

Ertragsverwendung: ausschüttend

Mindestanlagebetrag: 25 Euro

Gebühren: 1,90%

Fondsvolumen: 156 Mio. Euro

 

Autorenprofil

Tobias Schorr war von März 2013 bis Januar 2018 Chefredakteur der "Unternehmeredition". Davor war er für die Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien im Ressort Geld als Redakteur tätig. Von 2003 bis 2007 arbeitete er zunächst als Redakteur, dann als Ressortleiter beim Mittelstandsmagazin "Markt und Mittelstand". Sein Handwerk lernte er an der Axel Springer Journalistenschule.

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