„Wir haben eine Abkühlung im Aufschwung“

Bei Bantleon hat Kapitalerhalt oberste Priorität. Wie sich die Wirtschaft in den Industrieländern künftig entwickelt und warum sich eine Anlage in den Fonds Family & Friends  rentieren kann, erklärt Vorstand Jörg Schubert.

Unternehmeredition: Herr Schubert, Kapitalerhalt steht bei Ihrer Vermögensanlage im Vordergrund. Ist das eher langweilig oder eine große Herausforderung für die Zukunft?

Jörg Schubert/Bantleon AGJörg Schubert: Bei uns steht der Kapitalerhalt schon seit Unternehmensgründung im Jahr 1991 an erster Stelle – und bislang war das alles andere als langweilig. Künftig wird das jedoch noch schwieriger, weil der risikolose Zins nahe null liegt und deshalb jedes Investment mit einem Verlustrisiko verbunden ist.

Warum sollte die Anlage in Aktien bei Unternehmern nicht den größten Teil der Investments ausmachen?

Aktien sind – genau wie die meisten Unternehmen – positiv mit dem Konjunkturzyklus korreliert. Sie entwickeln sich also gut, wenn die Wirtschaft wächst, und schlecht, wenn das Wachstum nachlässt oder die Wirtschaft sogar schrumpft. Unternehmer haben daher ein Klumpenrisiko, wenn sie ihr Vermögen schwerpunktmäßig in Aktien investieren. Es besteht die Gefahr, dass sie ausgerechnet in den Aktienkrisen über ihr Kapital verfügen müssen. Hochqualitative Anleihen sind demgegenüber negativ mit der Konjunktur korreliert. Deshalb bieten sie dem Unternehmer einen gewissen Schutz in Krisenzeiten.

In den vergangenen Jahren waren Aktien aber die Asset-Klasse mit dem größten Zuwachs.

Mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre haben Sie recht, wenn Sie jedoch sieben Jahre oder gar fünfzehn Jahre zurückblicken, sieht die Bilanz deutscher Standardaktien im DAX schlechter aus als die deutscher Bundesanleihen. Wegen der starken Kurseinbrüche kommt es bei Aktieninvestments inzwischen vor allem auf den Zeitpunkt des richtigen Einstiegs an, es sei denn man ist in der Lage, große Verluste auszusitzen.

Warum ist etwa der Fonds Bantleon Family & Friends gerade für Unternehmer interessant?

Bei Bantleon Family & Friends handelt es sich um einen vermögensverwaltenden Fonds mit Absolute-Return-Ansatz. Das bedeutet, dass immer mindestens 50 Prozent des Fondsvermögens in hochqualitativen Anleihen investiert sind. Hier steuern wir sehr aktiv die durchschnittlichen Restlaufzeiten des Anleihenbestandes und passen uns so der Zinsentwicklung an. Zudem investieren wir in Phasen wachsender Wirtschaft auch in Aktien, Hochzinsanleihen und Rohstoffe. Unternehmer haben mit dem Anteil an Top-Anleihen eine Absicherung für die Folgen einer Rezession. Darüber hinaus können sie von den größeren Chancen anderer Anlageklassen profitieren, wenn die Wirtschaft wächst.

Sorgen Unternehmer Ihrer Meinung nach ausreichend für das Alter vor oder bleibt das Gros des Kapitals im Unternehmen?

Die Investition ins eigene Unternehmen, die viele Unternehmer praktizieren, ist eine sehr gute Art der Altersvorsorge, weil man dieses Investment am besten versteht. So hat auch Jörg Bantleon, der Gründer und Eigentümer des Anleihemanagers Bantleon, einen Großteil seines Vermögens ins eigene Unternehmen investiert. Es macht aber auch Sinn, die Altersvorsorge auf weitere Säulen zu stellen. Das können auch Kunstgegenstände, Immobilien und Oldtimer sein, im Wesentlichen wird es aber um Aktien, Anleihen und Rohstoffe gehen. Jedoch sind auch hier nicht alle Investments jederzeit liquide. Für uns als Investor hat Liquidität einen großen Wert, weshalb wir bei Bantleon Family & Friends ausschließlich in höchst liquide Anlagen investieren und uns auf die wesentlichen Kapitalmärkte beschränken.

1
2
Vorheriger ArtikelGroßes Potenzial durch Industrie 4.0
Nächster ArtikelMifa beantragt Eigenverwaltung