Aerzener Maschinenfabrik als Marke

Die Aerzener Maschinenfabrik hat sich zum Marktführer bei Drehkolbengebläsen und Schraubenverdichtern entwickelt. Um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu verwirklichen, entwickelt das Unternehmen seine Bekanntheit als Arbeitgeber weiter.

Aerzen im Weserbergland, eine beschauliche 10.000-Einwohner-Gemeinde, ziehen wohl die wenigsten Menschen in Erwägung, wenn es um die Karriere geht. Und doch hat die kleine Stadt im südlichen Niedersachsen schon den ein oder anderen beruflichen Werdegang beeinflusst. 2006 etwa, zur Fußball-WM in Deutschland, nächtigten und trainierten Frankreichs Nationalspieler in Aerzen. Frankreich wurde Vizeweltmeister. Viele Spieler erhielten danach lukrative Verträge.

Zum Marktführer gewachsen

Drehkolbengebläse und Schraubenverdichter: Das niedersächsische Unternehmen ist Marktführer. (© Aerzener Maschinenfabrik GmbH)
Drehkolbengebläse und Schraubenverdichter: Das niedersächsische Unternehmen ist Marktführer. (© Aerzener Maschinenfabrik GmbH)

In diesen Ort verlagerte der Hannoveraner Bankier Adolph Meyer 1860 seine expandierende Landmaschinenfabrik, gründete 1864 die Aerzener Maschinenfabrik und baute fortan Drehkolbengebläse. Das Unternehmen ist seit mehr als 100 Jahren im Familienbesitz. Heute führt Klaus-Hasso Heller das Unternehmen in vierter Generation. Still und leise hat sich das Unternehmen zum Marktführer bei Kompressoren und Gebläsen etabliert. In mehr als 100 Länder exportiert es seine Produkte. Bei der Gasförderung, in der Petrolchemie, beim Transport von Schüttgut, selbst in der Halbleiterindustrie – überall findet man das Logo der Aerzener.

Aerzener Maschinenfabrik will Umsatz verdoppeln

Geht es nach Klaus-Hasso Heller, dann soll das Unternehmen bis 2022 seinen Umsatz auf mehr als eine halbe Mrd. Euro verdoppeln. „Das bedeutet, dass wir künftig an den Stellschrauben, sowohl bei den Produktionsabläufen, als auch in der Personalpolitik drehen und mittels Employer Branding unsere Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen müssen.“ Mithilfe der Agentur Wertekern aus Bad Honnef wurde die Personalstrategie des Unternehmens unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels und des daraus resultierenden Mangels an Fachkräften evaluiert. Das Ergebnis: Die Stadt Aerzen schnitt schlecht ab: In den vergangenen zwanzig Jahren ist sie um 2 000 Einwohner geschrumpft. Die Verwaltung des Ortes erwägte sogar, die einzige Oberschule des Ortes zu schließen. Damit hätten die Kinder der Mitarbeiter jeden Schultag zehn Kilometer hin und zurück ins benachbarte Hameln zurücklegen müssen. Firmenchef Heller gelang es mit Unterstützung des niedersächsischen Ministerpräsidenten, die Schulschließung zu verhindern. Währenddessen entwarf er mit der Agentur den Slogan: „Gemeinsam Zeichen setzen.“

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