Unternehmensakquise als Überlebensstrategie für Unternehmen

Transformationsprozesse führen zu tiefgreifenden Veränderungen. Unternehmensakquise gehört dabei zu den wichtigsten Transformationsoptionen.
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Transformationsprozesse führen zu einem hohen Aufwand mit tiefgreifenden Veränderungen. Sie sind sind jedoch essenziell für das wirtschaftliche Überleben von Unternehmen. Dabei gehört die Unternehmensakquise zu den wichtigsten Transformationsoptionen.

„In der aktuellen Situation sind Unternehmensakquisitionen nicht nur eine Option, sondern die einzige Überlebensstrategie für zukunftsorientierte Unternehmen“, erklärt Rainer Witt, Geschäftsführender Gesellschafter der ENWITO GmbH, die unter der Marke intelligentis Investoren auf der Suche nach Chancen begleitet. „Um Marktanteile zu gewinnen, neue Technologien zu erschließen sowie Umsatz und Rendite zu steigern, sind Zukäufe von Unternehmen oder starken Unternehmensteilen unabdingbar.“ Diese These belegt auch eine Studie der TU München und der Noerr Partnergesellschaften aus dem August 2023. Hier heißt es: „Firmenzukäufe dienen maßgeblich als Katalysatoren für die Transformation und stellen ein schnelles und gut funktionierendes Mittel dar, um die Entwicklung voranzutreiben.“

Kauf als wichtigstes Mittel zur Transformation

Die größten Herausforderungen für die Unternehmen sieht Witt in dem Umstand, dass Transformationen wegen des nötigen hohen Aufwands erhebliche Ressourcen binden. Daher sei ein begleitendes, effektives Change-Management von entscheidender Bedeutung für den Erfolg derartiger Transaktionen. Gerade bei jungen Unternehmen, die in eine bestehende Organisation integriert werden müssen, stellen sich hier wichtige kulturelle und strukturelle Aufgaben für Konzerne. „Aber auch bei der Ausgliederung, also einem Carve-out, als Folge einer Fokussierung auf Kernthemen sollte man strategisch und nach Plan vorgehen“, betont der M&A-Spezialist. Laut der oben genannten Studie sehen die meisten der befragten Unternehmen den Kauf von Unternehmen als wichtigstes Mittel zur Umsetzung der Transformation – dicht gefolgt vom Verkauf von eigenen Unternehmensteilen (Carve-out) und Joint Ventures.

Umsatzwachstum meist oberstes Ziel

„Wir hören in unserer Beratungspraxis von vielfältigen Zielen der Unternehmen für die Einleitung von Transformationsprozessen“, berichtet Witt. „Dabei steht das Umsatzwachstum meist ganz oben bei den Unternehmenszielen.“ Dieses Wachstum soll erreicht werden durch einen Unternehmenskauf mit Zugang zu dessen Portfolio, Marktanteilen oder Produktinnovationen. Weitere Ziele sind Kostenreduktion, Wettbewerbsverringerung, Digitalisierung, die Diversifikation von Umsatzströmen oder das Erschließen von Finanzierungsalternativen. „Als externe M&A-Abteilung der agierenden Unternehmen finden wir im Regelfall das passende Wunschunternehmen zu einem attraktiven Kaufpreis“, erklärt der ENWITO-Geschäftsführer.

Struktur bei der Akquise

Für die Akquise von Unternehmen hat es sich als sinnvoll erwiesen, einen strukturierten Prozess aufzusetzen, bestehend aus:

– Entwicklung eines Investitions- und Expansionsprofils mit Zielen und
Wunschvorstellungen des Investors

– Projektmanagement des Investitions- oder Kaufprozesses

– Market Research

– Identifikation potenziell interessanter Unternehmen

– Diskreter Ansprache von Unternehmen oder Eigentümern

– Durchführung von Due-Diligence-Dienstleistungen

– Unterstützung bei den Verhandlungen

– Closing

FAZIT

„Bei diesem Prozess ist es wichtig, zielgerichtet auf die Maximierung der Wertschöpfung hin zu arbeiten und Risiken zu minimieren“, erläutert Witt. Als Fazit hält der 41-Jährige fest: „Die wichtigsten Mittel für Konzerntransformationen werden in Unternehmensakquisitionen gefunden. Diese dienen nicht nur als Beschleuniger für die Transformation, sondern als effizientes Mittel, um die Entwicklung mit Geschwindigkeit und Effektivität voranzutreiben.“

Autorenprofil
Dominik Schilling

Dominik Schilling ist Gründer von Schilling PR. Der Berater und Journalist war unter anderem bis 2006 als Senior Consultant bei Pleon Kohtes Klewes tätig und leitete 2007 die Unternehmenskommunikation des börsennotierten Finanzdienstleisters Dresdner Factoring AG. Seine Schwerpunkte liegen auf Beratung, Konzeption und Maßnahmen zu Corporate Identity, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Event und Messe.

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