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Saurer Technologies saniert sich in Eigenverwaltung

(c) Hakan Tanak

Die Saurer Technologies GmbH & Co. KG ist durch eine Mithaftung von Schulden innerhalb der Saurer-Gruppe in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Die Geschäftsführer Christof Böddeker, Anton Kehl und Alexander Wenger des Textilmaschinenbauers und Komponentenherstellers haben deshalb ein gerichtliches Sanierungsverfahren beim Amtsgericht Krefeld eingeleitet. Der Geschäftsbetrieb, die Produktion und Lieferung an die Kunden laufen uneingeschränkt weiter. Saurer ist ein Technologieunternehmen mit Fokus auf Maschinen, Komponenten und Software zur Verarbeitung von Fasern und Garnen. Die bestehende Geschäftsführung bleibt im Eigenverwaltungsverfahren im Amt und gestaltet die finanzielle Sanierung maßgeblich mit.

Auftragsbücher sind voll

„Unsere Auftragsbücher sind bis Ende des Jahres voll und danach schon gut gefüllt. Zudem arbeiten wir an unseren Standorten sehr profitabel. Die wirtschaftliche Krise ist nur durch einen externen Umstand ausgelöst worden“, erklärt Alexander Wenger zum Insolvenzantrag. „Die Saurer Technologies hat ihre Hausaufgaben bei der Transformation bereits hervorragend umgesetzt. Wir sind kein Restrukturierungsfall, sondern gut für die Zukunft aufgestellt“, ergänzt Christof Böddeker.

Die rund 590 Mitarbeitenden an den Standorten in Krefeld, Münster, Hammelburg und Kempten im Allgäu wurden über das Verfahren und die nächsten Schritte ausführlich informiert. Für drei Monate übernimmt die Agentur für Arbeit über das Insolvenzgeld die Löhne und Gehälter. Ein Arbeitsplatzabbau ist nach bisherigen Planungen nicht vorgesehen.

Falkensteg begleitet das Verfahren

Tillman Peeters, FalkenSteg

In dem Eigenverwaltungsverfahren wird Saurer Technologies von der Unternehmensberatung Falkensteg aus Düsseldorf begleitet. Weiterhin unterstützt der Verfahrensexperte Tillmann Peeters als Generalbevollmächtigter die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung wird zusammen mit den Unternehmensberatern von Falkensteg ein Konzept entwickeln, das die Fortführung des Unternehmens aufzeigen wird. „Wir werden die bisherigen Maßnahmen forcieren und auf die Gruppensituation abstimmen. Ich gehe von einer erfolgreichen Umsetzung des Verfahrens aus“, erklärt Tillmann Peeters. Darüber hinaus übernimmt ein Team um Rechtsanwältin Sandra Pfister, Partnerin der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek, die rechtliche Beratung in der Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Krefeld bestellte Dr. Jan-Philipp Hoos von der Kanzlei White & Case als vorläufigen Sachwalter.

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