Nachfolgefinanzierung mit Konzept

Höhe des Eigenkapitals

Für das Konzept der Finanzierung sind zunächst Planbilanzen sowie ein Investitionsplan notwendig. Dann sollte geklärt werden, ob der Unternehmensnachfolger über Eigenkapital verfügt. Empfehlenswert wäre ein Eigenkapital in Höhe von 30%. Da jedoch eine derartige Eigenkapitalausstattung bei Unternehmensnachfolgern eher selten ist, könnten hier, gerade wenn die erbschaftsteuerlichen Freibeträge noch nicht ausgenutzt sind, Geldschenkungen innerhalb der Familie erfolgen. Unter dem Gleichbehandlungsgrundsatz wären diese Geldschenkungen auch an die Nachkommen zu zahlen, die nicht ins Unternehmen einsteigen. Alternativ kommt auch ein Verkäuferdarlehen des Übergebers in Frage. Grundsätzlich können für die Eigenkapital- als auch Fremdkapitalausstattung die Programme der KfW oder die Programmkredite der regionalen Fördermittelbanken beansprucht werden. Um das optimale Programm zu finden bzw. für Detailfragen zum jeweiligen Finanzierungsvorhaben empfiehlt sich die Einschaltung eines Fördermittelberaters. Benötigt der Unternehmensnachfolger keine tilgungsfreien Jahre oder möchte er kürzere Darlehenslaufzeiten, so kann er auch auf ein Standarddarlehen seiner Hausbank zurückgreifen.

Fazit

Da im Rahmen der Konzeptionierung der Unternehmensnachfolge immer die Finanzierbarkeit im Auge behalten werden muss, empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig die Hausbank in den Nachfolgeprozess einzubeziehen.


Zur Person
Stefan BerbottStefan Berbott ist Spezialist Nachfolgeberatung im Bereich Financial Engineering der Commerzbank AG in Frankfurt am Main. Sein Schwerpunkt liegt in der Beratung von Unternehmerfamilien in Nachfolgesituationen. www.commerzbank.de

Autorenprofil

Stefan Berbott ist Spezialist Nachfolgeberatung im Bereich Financial Engineering der Commerzbank AG in Frankfurt am Main. Sein Schwerpunkt liegt in der Beratung von Unternehmerfamilien in Nachfolgesituationen.

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