Nachfolge – Vorbereitung entscheidet!

Die Regelung der eigenen Nachfolge ist für mittelständische Unternehmer mit die größte persönliche Herausforderung im Arbeitsleben. Es ist sinnvoll, sich damit bereits frühzeitig offen zu beschäftigen und das Gespräch mit engen persönlichen Wegbegleitern zu suchen.

Beteiligte einbinden

Jedoch trägt ein Unternehmer in Gesellschaft und Wirtschaft ein überdurchschnittliches Maß an Verantwortung: gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und dem sonstigen wirtschaftlichen Umfeld des Unternehmens. Ein zu langes Festhalten an der Führungsfunktion schadet aber der Firma, kann im Extremfall sogar zu ihrem Niedergang führen. Dabei wird dann regelmäßig auch der Unternehmenswert des Unternehmens und damit des Familienvermögens signifikant belastet. Angesichts der Verantwortung gegenüber allen Interessensparteien des Unternehmens und letztlich auch gegenüber der eigenen Familie ist ein Verdrängen des eigenen Älterwerdens bzw. der rechtzeitigen Nachfolgeregelung nicht akzeptabel.

Ab dem Lebensalter von 55 sollte ein Unternehmer gemeinsam mit einem engen Vertrauten, etwa einem befreundeten Unternehmer, langjährigen Freund, langjährigen oder spezialisierten Berater und natürlich auch mit allen nahestehenden, betroffenen Familienangehörigen über die folgenden Fragen diskutieren und einen Plan definieren:

Wer soll die Leitungsfunktion im Unternehmen übernehmen? Wo kann diese Person gefunden werden? Wie lange dauert die Einarbeitung? Welcher Zeitpuffer existiert, falls die erste definierte Nachfolgeperson nicht reüssiert? Wann ist mit der Suche zu beginnen?

Auf Notfälle gefasst sein

Wie sieht die finanzielle Versorgung des Unternehmers im dritten Lebensabschnitt aus? Soll das Unternehmen veräußert werden? Sind steuerliche Aspekte zu berücksichtigen und noch rechtzeitig umzusetzen (oftmals erfordern steuerliche Umstrukturierungen fünf Jahre Übergangs-/Wartezeit)? Sollen noch Immobilien in das Unternehmen eingebracht oder aber herausgelöst werden?

Welchen Aufgaben/Beschäftigungsfeldern (etwa Beratungs-, Beirats-, Aufsichtsratsaufgaben, Tätigkeit als Business Angel, Verbandsarbeit, Immobilienentwicklung, Sport/Golf, Sprachen oder karitative Aufgaben) kann und möchte sich der Unternehmer im dritten Lebensabschnitt zuwenden? Je früher er sich mit neuen Aufgaben für die Zeit nach der aktiven Arbeit im Unternehmen beschäftigt, desto erfolgreicher und damit positiver wird er sich auf diesen Feldern entwickeln können.

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