Mittelständisches Geschäftsklima weiterhin im Keller

© fotolia/Masson
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Die Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen stagniert im Februar auf niedrigem Niveau. Das mittelständische Geschäftsklima bleibt auf einem schlechten Niveau wie im Vormonat. Sowohl die Lageurteile als auch die Erwartungen haben sich laut dem aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer kaum verändert: Der Blick der Mittelständler in die Zukunft bleibe pessimistisch. Das Geschäftsklima unter den Großunternehmen schwanke seit einigen Monaten mit einer Seitwärtstendenz auf niedrigerem Niveau als im Mittelstand. Im Gegensatz zum Mittelstand habe sich nach der aktuellen Befragung unter den Großunternehmen die Geschäftslage deutlich verschlechtert.

Die Beschäftigungserwartungen der mittelständischen Unternehmen ändern sich im Februar kaum, die der Großunternehmen sinken dagegen weiter. Das deute darauf hin, dass der bis zuletzt starke Beschäftigungsaufbau auslaufen dürfte. Etwas gebessert habe sich die Stimmung unter den Dienstleistungsunternehmen, wo Lageurteile und Erwartungen steigen. Im Einzelhandel gehe das Geschäftsklima ebenfalls leicht nach oben und im Bauhauptgewerbe steigt es laut Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)  im Februar geringfügig – von einem sehr niedrigen Niveau aus

Wachstum erst ab 2025

Der Sinkflug des Geschäftsklimas sei im Februar zum Stillstand gekommen, aber die Stimmung in Mittelstand bleibe doch tief im Keller. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe gibt es lauf KfW noch kaum Anzeichen für eine konjunkturelle Trendwende. Im Dienstleistungsbereich seien immerhin Anzeichen für die konsumgetriebene Erholung erkennbar. Schon in den letzten Quartalen sei der private Konsum wieder etwas gewachsen. Für 2025 rechnen die KfW-Experten infolge eines weiterhin robusten Konsumwachstums sowie einer bereits im laufenden Jahr beginnenden globalen geldpolitischen Lockerung mit einem soliden Wirtschaftswachstum von 1,2%.

Das derzeit sehr trübe Geschäftsklima dürfte vor allem von den längerfristigen strukturellen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft geprägt sein. Die anhaltend hohe Unsicherheit sorge dafür, dass die konjunkturelle Perspektive schlecht ausfällt. Mangelnde Zuversicht würde dann zu rückläufigen Unternehmensinvestitionen führen.

 

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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