Minderheitsbeteiligungen auf dem Vormarsch

Dies führt in der Regel zu einem verbesserten Rating, zu einem verbesserten Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsquellen und kann damit den Grundstein für weiteres Wachstum legen. Selbstverständlich haben Investoren hohe Anforderungen an ein transparentes und zeitnahes Controlling und Reporting des Unternehmens. Dies sollte jedoch auch als Chance wahrgenommen werden – denn je detaillierter und aktueller die Informationsgrundlage ist, desto fundierter lassen sich auch unternehmerische Entscheidungen treffen. Zudem können Investoren durch ihr Know-how bei anstehenden Entscheidungen durchaus wertvolle Ratgeber darstellen. Und sie können durch ihre Netzwerke neue Möglichkeiten der Kooperation und Akquisition eröffnen – gerade für regional aufgestellte Unternehmen ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Auswahl eines geeigneten Partners


Entscheidend für den Erfolg ist es, den richtigen Beteiligungspartner zu finden. Die Anforderungen, die an einen Investor gestellt werden, müssen im Vorfeld klar definiert und kommuniziert sein. Es empfiehlt sich weiterhin, die monetären Aspekte nicht in den Vordergrund zu stellen. Wesentlich sollte vielmehr sein, dass Kultur und Kommunikation beider Parteien zueinander passen, um unnötiges Konfliktpotenzial innerhalb der Führungsspitze zu vermeiden. Betrachtet man die monetären Aspekte, sollte ein Kompromiss angepeilt werden, der die Interessen beider Parteien gleichermaßen widerspiegelt. Hierzu gehören vordefinierte Kauf- und Verkaufsoptionen, die beiden Parteien Planungssicherheit geben und die bisherigen Gesellschafter in die Lage versetzen, Anteile zurückzukaufen.

Als interessante Alternative zur Kreditfinanzierung betrachten


Das Fazit: Um die Unternehmensfinanzierung zu sichern, lohnt es sich, nicht nur auf den bewährten Kredit der Hausbank zu setzen, sondern auch alternative Finanzierungsformen in Betracht zu ziehen. Viele Kreditinstitute sind bei der Kreditvergabe nach wie vor zögerlich und viele mittelständische Unternehmen brauchen heute frisches Kapital, um sich für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Einen Minderheitsgesellschafter aufzunehmen, kann vor diesen Rahmenbedingungen zahlreiche Vorteile bringen. Mittelstandsorientierte Investoren stehen bereit und wollen ihre Aktivitäten zukünftig ausweiten. Bei der Wahl des richtigen Partners sollte man jedoch sorgfältig vorgehen.

Autorenprofil

Dipl.-Kauffr. (FH) Kerstin Ott ist Prokuristin der Seneca Corporate Finance GmbH in Nürnberg. Zu ihren fachlichen Schwerpunkten gehören Unternehmensanalyse, Business Pläne, Unternehmensbewertungen sowie die allgemeine Transaktionsberatung in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Recycling/Rohstoffe, Zeitarbeit, Lebensmittel sowie der Medizintechnik. www.seneca-cf.de

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