Maschinenbautradition reaktivieren

Mit Inteb-M will Felix von Nathusius ein technologisch anspruchsvolles Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt aufbauen, das sich auf internationalen Märkten behaupten kann. Dabei erhält er Unterstützung durch die regionale mittelständische Beteiligungsgesellschaft.

Werkshalle von Symacon: der Maschinenbauer war die dritte Akquisition von inteb-M

„Ich muss zugeben, dass ich lieber Unternehmer als Manager bin. Bei IFA Rotorion war ich zum Schluss Manager.“ Felix von Nathusius blieb dem Gelenkwellenwerk als Gesellschafter erhalten und gründete die Inteb-M. Das „M“ im Namen steht dabei wahlweise für Magdeburg oder Mitteldeutschland. Als Erstes übernahm er mit seinem Team den Magdeburger Mineralgussspezialisten IZM Polycast, der mit einem speziellen Werkstoff Bauteile gießt, mit denen die Grundstrukturen von Werkzeugmaschinen schwingungsärmer als bisher werden können. Mit der kurz danach folgenden H & B Omega konnte er einen Werkzeugmaschinenhersteller übernehmen. Anfang dieses Jahres kam dann die Symacon dazu, ein Unternehmen, das sich vor allem mit der Automation, Montage und Steuerungstechnik beschäftigt.

Internationalisierung des Standorts statt internationaler Verkauf

Um die Übernahmen auf eine breitere Kapitalbasis zu stellen, gewann er im vergangenen Jahr die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt als Partner, die mit einer stillen Beteiligung bei der Inteb-M einstieg. „Unser Ziel ist, dass wir hier im Land ein Unternehmen mit internationaler Perspektive begleiten können und zudem die Unternehmensnachfolge bei den in die Inteb-M integrierten Unternehmen zu regeln helfen“, begründet Harriet Krzyzowski, Beteiligungsmanagerin bei der MBG, das Investment. „Wir wollen das unternehmerische Wissen an unserem Standort ungern an einen überregionalen Konzern weitergeben, wo wir nicht wissen, ob dann später ein Betrieb aus unserer Region geschlossen wird.“


„Ein landeseigener Finanzier macht Sinn“

Interview mit Felix von Nathusius, Gründer und Geschäftsführer Inteb-M

Unternehmeredition: Herr von Nathusius, weshalb haben Sie die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt als Partner für Ihre Beteiligungsgesellschaft ausgewählt?

Von Nathusius: Zum einen agieren derzeit die Banken immer noch sehr vorsichtig. Zum anderen wird aber von der Politik des Landes sehr wohlwollend gesehen, dass wir ein neues Kompetenzzentrum für den Maschinenbau aufbauen wollen. Deshalb macht es Sinn, einen mit den Gegebenheiten des regionalen Marktes vertrauten Finanzier mit ins Boot zu nehmen.

Wer käme bei weiterem Wachstum noch als Partner zum Zug?

Neben der MBG werden wir auch weitere Finanzierungsoptionen prüfen. Das könnte Mezzanine sein, Private Equity oder der Einstieg eines Family Offices.

Ist Ihr Engagement gemäß Ihrer Familientradition nur auf Sachsen-Anhalt beschränkt?

Ich könnte mir vorstellen, dass wir das Modell der Beteiligungsholding mit einer regionalen Beteiligungsgesellschaft auch in anderen ostdeutschen Regionen mit interessanten Industrietraditionen kopieren können. Sodass es beispielsweise eine Inteb-C für Chemnitz oder Inteb-E für Erfurt in der Zukunft geben könnte.


Kurzprofil Inteb-M GmbH

Gründungsjahr 2017
Branche Maschinenbau
Unternehmenssitz Magdeburg
Umsatz 2017
20 Mio. Euro
Mitarbeiterzahl 160

www.inteb-m.de

Autorenprofil

Torsten Holler ist Gastautor.

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