Konfliktfeld Mittelstand und Private Equity

Private Equity (PE) wird von vielen mittelständischen Unternehmen heute noch gemieden. Dabei kann sich ein Unternehmer gerade jetzt mit der passenden Beteiligungsgesellschaft in eine vorteilhafte Ausgangslage für künftiges Wachstum und notwendige Investitionen bringen. 

Bandbreite des Private Equity

Im Juni 2013 profitierten mehr als 5.000 deutsche Unternehmen von Private Equity, das durch Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung gestellt wurde. Einige mittelständische Unternehmen nahmen erstmals PE-Mittel in der Finanzkrise auf und konnten zwischenzeitlich ihre Bedenken abbauen. Einige von ihnen kümmern sich aktuell um Anschlussfinanzierungen. Dabei können Unternehmen zwischen verschiedenen Anbietern wählen, die Mehrheitsbeteiligungen, Minderheitsbeteiligungen oder Mezzanine-Kapital in verschiedenen Größenordnungen anbieten. Die Beteiligungsgesellschaften unterscheiden sich dabei in ihrer Vorgehensweise. So gibt es welche, die über Mehrheitsbeteiligungen aktiv in die Geschäftsführung mit eingreifen, sowie Beteiligungsgesellschaften, die über Minderheitsbeteiligungen einen „sanfteren“ Ansatz durch Beratung und Begleitung bei angemessenen Mitspracherechten verfolgen.

Die richtige Wahl treffen

Für den klassischen familiengeführten Mittelstand, der eine Kapitalstärkung sucht, aber nicht die Mehrheit abgeben möchte, bietet sich hier die Wahl einer Beteiligungsgesellschaft an, die über Minderheitsbeteiligungen Eigenkapital bereitstellt. Hierdurch entsteht in der Regel durch den langfristigen Investitionszeitraum eine konstruktive und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Firmeninhaber und dem kapitalgebenden neuen Mitgesellschafter. Üblicherweise wird bereits in den Vertragsverhandlungen zur Beteiligung ein Vorkaufsrecht/Optionsrecht des Firmeninhabers vereinbart, das nach Ablauf der üblichen Investitionszeiträume genutzt werden kann. Dies reduziert das Risiko eines späteren Fremdverkaufs an womöglich unerwünschte dritte Parteien. Dem Firmeninhaber werden zudem häufig verschiedene Möglichkeiten des Rückkaufs angeboten.

Fazit

All diese individuellen Gestaltungsspielräume bieten dem mittelständischen Unternehmer eine aktive Gestaltung . Bestehende Bedenken können in der Regel bereits im Vorhinein ausgeräumt oder zumindest auf ein Minimum reduziert werden. Die erweiterte Eigenkapitalbasis bietet zudem neue Spielräume für geplante Investitionen, da die Aufnahme zusätzlichen Fremdkapitals in geringerem Umfang und zu günstigeren Konditionen möglich ist.


Zur Person

Christoph Büth/NRW BankChristoph Büth ist Abteilungsleiter Mittelstandsfinanzierung im Bereich Beteiligungen der NRW.Bank. Sie vergibt mit dem NRW.BANK.Mittelstandsfonds Eigenkapital zwischen 1 und 7 Mio. Euro an wachstumsstarke Mittelständler. Darüber hinaus vergibt die Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW Eigenkapital bzw. eigenkapitalähnliche Mittel für Unternehmen mit positiven Wachstumsperspektiven. www.nrwbank.de

Autorenprofil

Christoph Büth ist Abteilungsleiter Mittelstandsfinanzierung im Bereich Beteiligungen der NRW.Bank. Sie vergibt mit dem NRW.BANK.Mittelstandsfonds Eigenkapital zwischen 1 und 7 Mio. Euro an wachstumsstarke Mittelständler. Darüber hinaus vergibt die Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW Eigenkapital bzw. eigenkapitalähnliche Mittel für Unternehmen mit positiven Wachstumsperspektiven.

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