KE Fischer wächst dank Beteiligungskapital

Foto: © KE Fischer

Karl Eugen Fischer (KE Fischer) ist der weltweit führende Hersteller und Entwickler von Schneideanlagen für die gesamte Reifenindustrie. Das Unternehmen hat sich einen Namen gemacht, indem es innovative Maschinen – sogenannte Cordschneideanlagen – für die Reifenproduktion konstruiert und an Reifenhersteller auf der ganzen Welt verkauft. Den Kunden werden innovative Lösungen für die Herstellung von Reifen aller Art, von Pkw- bis zu Flugzeugreifen geboten. Dabei setzt das Unternehmen auf modernste Technologien und hohe Qualitätsstandards. KE Fischer konstruiert innovative Maschinen für die Reifenproduktion und verkauft diese an Reifenhersteller. Die Maschinen sind in der Lage, verschiedene Materialien wie Gummi, Stahl oder Textil zu schneiden, zu formen und zu verbinden. Sie sind modular aufgebaut und können individuell an die Anforderungen der Kunden angepasst werden. Innerhalb der letzten 50 Jahre lieferte KE Fischer über 800 Schneideanlagen an Kunden in mehr als 50 Länder weltweit.

Portfolio wird erweitert

Foto: KE Fischer

KE Fischer baut sein Portfolio kontinuierlich aus, um den wachsenden Bedarf an Schneideanlagen für die Reifenindustrie zu decken. Das Wachstum erfolgt organisch sowie durch Zukäufe und Übernahmen von anderen Unternehmen, die das Know-how und die Produktpalette von Karl Eugen Fischer ergänzen. Der Umsatz in diesem Markt wächst pro Jahr kontinuierlich um 4% bis 5%. Das Wachstum wird unter anderem ermöglicht durch das nach wie vor stark wachsende Transport- und Logistik-Geschäft und durch die steigende Mobilitätsnachfrage. Karl Eugen Fischer ist ein Familienunternehmen, das seit 1949 besteht. Der Gründer Karl Eugen Fischer war ein Pionier auf dem Gebiet der Schneideanlagen für die Reifenindustrie.

400 Beschäftigte in Burgkunstadt

Die Produktion erfolgt am Unternehmenssitz in Burgkunstadt, wo ein Großteil der rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beheimatet ist. Das Gelände umfasst eine Fläche von 16.000 qm, von denen mehr als die Hälfte für die Produktion (Herstellung und Montage) verwendet wird. KE Fischer verfügt über Vertriebs- und Service-Gesellschaften in den USA und China, um seine Kunden weltweit zu betreuen. Die Maschinen des Unternehmens sind weltweit führend und werden in mehr als 50 Ländern eingesetzt. Das Unternehmen pflegt langfristige Partnerschaften mit seinen Kunden und bietet ihnen einen umfassenden Service an, von der Beratung über die Installation bis zur Wartung der Maschinen. Neben dem klassischen Geschäft mit Maschinenanlagen hat KE Fischer im Bereich der „Servitization“ – also dem weiteren Ausbau des Serviceangebots um Dienstleistungen – seine Leistungen ausgebaut. Eine Lösung aus diesem Bereich ist das sogenannte Remote Service/Maintenance. Hierbei wird mittels Datenbrillen die Wartung von Maschinen ermöglicht, wobei der Standort des Technikers unabhängig von dem der zu wartenden Maschine ist. Dieser Service erfolgt direkt und in Echtzeit, zudem werden die Maschinendaten protokolliert und dokumentiert, somit werden zusätzliche Synergien zwischen Remote-Support und Remote-Service geschaffen. Diese Lösung senkt die Kosten erheblich und ermöglicht zudem eine deutlich kürzere Reaktionszeit.

DBAG beteiligte sich 2018

Thilo-Anyas König, Foto: DBAG
Thilo-Anyas König, Foto: DBAG

KEF ist ein Portfoliounternehmen der börsennotierten Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) und wurde im Juni 2018 übernommen. Im Zuge der Fortsetzung der Wachstumsstrategie wurde im Dezember 2022 die Konstrukta-TireTech (KTT) übernommen. Der slowakische Spezialist für Extrusions- und Schneideanlagen soll eine Ergänzung für das Dienstleistungsportfolio des Unternehmens bilden. Im Jahr 2022 erwirtschafteten beide Unternehmen einen Umsatz von rund 100 Mio. EUR. „Die guten Wachstumspotenziale des Mobilität- und Transport-Sektors sowie die bereits heute starke Positionierung von Karl Eugen Fischer im Markt waren die überzeugenden Treiber hinter unserer Entscheidung, uns zu engagieren. Perspektivisch werden wir, gemeinsam mit dem Management, Karl Eugen Fischer zu einem noch stärkeren Champion weiterentwickeln und durch den Ausbau zu einer Plattform die Kundenbasis und das Produktangebot weiter diversifizieren“, sagt Thilo-Anyas König, Managing Director Deutsche Beteiligungs AG.

Wachstum fortsetzen

Dr. Jörn Seevers, Foto: KE Fischer
Dr. Jörn Seevers, Foto: KE Fischer

Durch die Akquisition treibt KEF die Marktkonsolidierung für Schneidanlagen voran und erweitert sein Produktportfolio um High-end Extrusionsanlagen. Kunden sollen von den kombinierten Service- und Engineering-Kompetenzen der beiden Unternehmen profitieren.  „Unsere Maßgabe lautet `höchste Qualität‘. Maschinen von Karl Eugen Fischer zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie stets auf die individuellen Kundenwünsche zugeschnitten sind. Wir gehen aber noch einen Schritt weiter, denn unser Anspruch lautet, weitere innovative Maschinen für die Reifenproduktion zu entwickeln. Dem trägt auch die Akquisition von KTT Rechnung, durch die wir eine weitere Produktlinie gewonnen haben, die unser weiteres Wachstum unterstützen wird. Das Potential unserer erweiterten Unternehmensgruppe ist substanziell und wir werden unsere Marktposition weiter ausbauen“, erklärt Dr. Jörn Seevers, CEO Karl Eugen Fischer.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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