„Mit Investitionen die Zukunft gestalten”

Wie Pilze schießen dm-Filialen aus dem Boden. Allein im abgelaufenen Geschäftshalbjahr hat die Drogeriemarktkette in Deutschland 42 neue Märkte eröffnet. Doch der Markt ist stärker umkämpft denn je. Im Interview spricht Geschäftsführer Erich Harsch über Konkurrenten, Kollegen und eine prägende Besprechung unter Geschäftsführern.


“Was Sie in unserer Branche vor allem brauchen, ist situative Geistesgegenwart.”

Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung bei dm


Neues Produkt: seit dem Bruch mit Alnatura setz dm auf die Eigenmarke dmBio. (© dm)
Neues Produkt: seit dem Bruch mit Alnatura setz dm auf die Eigenmarke dmBio. (© dm)

Seit einem Jahr führen Sie einen Online-Shop. Wie zufrieden sind Sie mit diesem Geschäftsfeld?

Die Ergebnisse liegen leicht über unseren Erwartungen, aber man muss auch zugeben, dass in unserer Branche die Kunden die Atmosphäre im stationären Handel nach wie vor bevorzugen. Uns geht es beim Online-Handel, wie übrigens auch in anderen Sparten, nicht um eine Zielmarke, sondern darum, den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.

Das klingt weniger nach Vision als vielmehr nach Pragmatismus…

Was Sie in unserer Branche vor allem brauchen, ist situative Geistesgegenwart. Natürlich prüfen wir auch bestimmte Szenarien und denken darüber nach, welches Rüstzeug wir dafür brauchen. Aber wir orientieren uns nicht an fixen Zielen, die wir nach einigen Jahren wieder korrigieren müssten. Ein gutes Beispiel ist der Fotodruck. Als sich die digitale Fotografie vor einigen Jahren durchgesetzt hat, haben wir den Fotodruck stark ausgebaut und konnten dadurch zum größten Anbieter Europas werden.

Ein anderes Beispiel für situatives Handeln war der Rechtsstreit mit dem Bio-Lebensmittelhändler Alnatura. Seit eineinhalb Jahren führen Sie nun eine Eigenmarke im Sortiment. Haben Sie die Herausforderung bestanden?

Ich bin außerordentlich zufrieden mit den Ergebnissen. Das war für alle Beteiligten ehrlich gesagt keine schöne Situation. Ich hatte großen Respekt davor, wie wir den Wegfall der Alnatura-Produkte und damit die Veränderung im Sortiment gestalten würden. Nun können wir festhalten, dass wir im Bereich Gesunde Lebensmittel sehr gut aufgestellt sind. Viele Kunden haben unsere Eigenmarke dmBio für sich entdeckt, die teilweise von denselben Produzenten kommt, die auch Altnatura beliefern. Außerdem können wir nun auch viele andere Bio-Marken ins Sortiment mit aufnehmen und für eine bunte Vielfalt sorgen, die es braucht, um erfolgreich zu sein.

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