„Ich bin ein Besessener”

Die Mobilität ist im Wandel. Das trifft auch den Autovermieter Sixt. Unterschiedliche Angebote will er künftig bündeln. Über die strategische Ausrichtung sprach die Unternehmeredition mit Vorstand Alexander Sixt in Pullach, der Zentrale von Sixt.

Alle 400 Meter steht in München im Schnitt ein DriveNow-Fahrzeug. Wie wird sich die Größe der Flotte künftig entwickeln?

Derzeit gibt es europaweit rund 4.500 DriveNow-Fahrzeuge, aber wir wachsen in allen Städten weiter. Wir werden nach Mailand expandieren und im kommenden Jahr zusätzlich in mindestens einer anderen europäischen Metropole starten. Zudem werden wir das Angebot in London deutlich vergrößern.

Wie viele DriveNow-Kunden haben Sie derzeit?

Insgesamt sind es mehr als 700.000. Alleine in Deutschland haben wir mittlerweile mehr als 550.000 Kunden. Als wir mit DriveNow im Jahr 2011 starteten, hatte der gesamte Carsharing-Markt in Deutschland gerade einmal 130.000 Mitglieder. Jetzt sind wir bei 1,2 Mio. DriveNow hat also die gesamte Branche entwickelt.

Drive Now: In Deutschland nutzen mehr als 550.000 Kunden das Carsharing-Angebot. (© DriveNow)
Drive Now: In Deutschland nutzen mehr als 550.000 Kunden das Carsharing-Angebot. (© DriveNow)

Wie wird sich die Kundenanzahl mittelfristig entwickeln?

Das kommt auch darauf an, wie schnell wir in weitere Städte kommen. Das ist keine Frage des Wollens, sondern eine Frage der Politik. Sie muss uns Parkmöglichkeiten bieten, damit wir unser Modell weiter ausrollen können.

Rentiert sich das Geschäft?

In Deutschland schreiben wir in jeder Stadt schwarze Zahlen. Derzeit sind wir in München, Düsseldorf, Köln, Berlin und Hamburg am Start. Auf absehbare Zeit wird in Deutschland jedoch keine weitere Stadt dazukommen.

Der Zeitwert ist bei der Berechnung des Fahrtpreises die entscheidende Größe. Zu den Stoßzeiten steht man in den Städten ständig im Stau. Das ist nicht sehr kundenfreundlich.

Wir müssen uns so ausrichten, dass wir mit unserem Modell Geld verdienen. Wir sind keine Non-Profit-Organisation. Nur so können wir weiter expandieren. Der Erfolg von DriveNow gibt uns recht, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis fair ist.

Nächste Seite: Das autonome Fahren als Geschäft der Zukunft.

1
2
3
4
Vorheriger ArtikelWie Mittelständler eine Digitalstrategie aufsetzen
Nächster ArtikelBrutale Transparenz