Gestiegene Energiepreise belasten angeschlagene KMU zusätzlich

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Nicht nur im energieintensiven Verarbeitenden Gewerbe spüren die Unternehmen seit Sommer 2022 die Auswirkungen des Ukrainekriegs, sondern auch beispielsweise im Handel, in den KfZ-Werkstätten und im Baugewerbe. Allerdings waren die größeren Unternehmen zunächst stärker von den wirtschaftlichen Folgen betroffen als die kleineren Unternehmen. Dies hat eine Befragung des IfM Bonn unter 1.105 Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor und im Handel ergeben. Die Mehrheit der Unternehmen spürte demnach bereits im Juni 2022 die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs − ein Fünftel von ihnen sogar sehr deutlich. Lediglich 12,6% gaben an, dass der Ukrainekrieg sich (bisher) nicht auf ihr Unternehmen ausgewirkt hätte. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Unternehmen im Ausland unternehmerisch aktiv waren oder nicht.

Verarbeitendes Gewerbe spürt Auswirkungen am deutlichsten

Durch ihre energieintensiven Wertschöpfungsprozesse spüren Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe die Auswirkungen der gestiegenen Preise für Energieträger laut der Umfrage am deutlichsten. Da in diesem Wirtschaftszweig größere Unternehmen überrepräsentiert sind, berichten sie deutlich häufiger von einer hohen Betroffenheit als kleinere Unternehmen.

Doch auch die große Mehrheit der Unternehmen des Einzel-, Groß- und Versandhandels sowie der Kfz-Werkstätten und des Baugewerbes spürten bereits im Juni deutlich die Kriegsauswirkungen aufgrund der gestiegenen Lieferantenpreise.

Besonders stark wirkten sich jedoch bereits im Sommer die Folgen des Ukrainekriegs auf diejenigen Unternehmen aus, die beispielsweise schon durch die Coronapandemie angeschlagen waren und sich daher nach eigenen Angaben in einer (sehr) schlechten Wirtschaftslage befanden.

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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