Familienunternehmer denken in Generationen

Die Nachfolgeregelung und der Zusammenhalt der Familie sind die größten Herausforderungen für Familienunternehmen, wenn die betriebswirtschaftlichen und die großen politischen Rahmenbedingungen stimmen. Als Präsident des Verbandes, der sich für die politischen Interessen von 180.000 eigentümergeführten Unternehmen in Deutschland einsetzt, stehen an dieser Stelle die politischen Themen im Fokus.

Diese Negativ-Perspektive schlägt inzwischen vollständig durch auf die Stimmung in unseren Familienunternehmen. Wir fragen regelmäßig nach den größten Investitionshemmnissen: Zum Jahreswechsel äußerten 56 und 50% der Familienunternehmer und Jungen Unternehmer große Sorge vor Steuererhöhungen und einem weiteren Anstieg der Sozialabgaben.

Erfolgsmodell Familienunternehmen schützen
Wir wollen weiter kräftig in neue Produkte und zusätzliche Arbeitsplätze investieren und das Erfolgsmodell Familienunternehmen schützen. Deshalb wird sich unser Verband in den kommenden Monaten darauf konzentrieren, Steuererhöhungen abzuwehren: Substanzsteuern entziehen unseren Betrieben notwendiges Eigenkapital, verschlechtern die Bonität und erhöhen die Abhängigkeit von Banken. Damit können wir weniger in neue Produkte und zusätzliche Arbeitsplätze investieren. Die kurzfristige Denke in Teilen der Politik von Wahltermin zu Wahltermin und das Surfen auf den Wellen schnell wechselnder Stimmungen liegt uns Familienunternehmern sehr fern.

Nachfolge von herausragender Bedeutung
Wir denken in Generationen, nicht in Quartalen, wollen unsere Unternehmen an unsere Nachfolger weitergeben. Neben den politischen Themen spielt deshalb auch in unserem Verband und insbesondere bei „Die Jungen Unternehmer“, unseren unter 40jährigen Mitgliedern, die Nachfolge eine herausragende Bedeutung. Die unterschiedlichen Erfahrungshorizonte von heranwachsenden Unternehmerkindern und schon ins Unternehmen eingetretenen Nachfolgern spiegeln sich in unseren eigens gegründeten Klubs wider: dem Klub der Junioren und dem Klub der Nachfolger. Hier tauschen sie sich untereinander aus, bilden neue Netzwerke oder unternehmen auch einmal außerhalb des unternehmerischen Alltags etwas gemeinsam.


Zur Person
Lutz Goebel ist Präsident des Verbandes Die Familienunternehmer – ASU und geschäftsführender Gesellschafter der Henkelhausen GmbH & Co. KG. Der 1949 gegründete Verband vertritt rund 5.000 Familienunternehmer aus allen Branchen in Deutschland. Diese beschäftigen etwa 1,8 Mio. Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 300 Mrd. EUR. www.familienunternehmer.eu

Autorenprofil

Lutz Goebel ist Präsident des Verbandes „Die Familienunternehmer – ASU“ und geschäftsführender Gesellschafter der Henkelhausen GmbH & Co. KG. Der 1949 gegründete Verband vertritt rund 5.000 Familienunternehmer aus allen Branchen in Deutschland. Diese beschäftigen etwa 1,8 Mio. Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 300 Mrd. EUR. www.familienunternehmer.eu

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