Erfolgreiche Rezeptur

Mit seinem klaren Bekenntnis zu Reinheit, Qualität und Geschmack stößt das Esslinger Familienunternehmen Hengstenberg beim Verbraucher auf mehr Interesse denn je. Die Mixtur aus Tradition und Fortschritt ist längst auch im Ausland erfolgreich.

Die Familie gibt die Richtung vor

Der dauerhafte Erfolg der Marke Hengstenberg hat andererseits viel mit dem kompromisslosen Festhalten an Werten und dem Bestehen als Familienunternehmen in der mittlerweile fünften Generation zu tun. Zum Erfolgsrezept gehört heute unter anderem die klare Aufgabenteilung an der

Essig von Hengstenberg: Das Unternehmen erfindet immer neue Sorten.
Essig von Hengstenberg: Das Unternehmen erfindet immer neue Sorten.

Unternehmensspitze. Motto: Die eine Generation ist in der operativen Verantwortung, die andere berät sie in den Aufsichtsgremien. So fungiert Albrecht Hengstenberg als Vorsitzender des aus zwei Familienmitgliedern und drei Externen zusammengesetzten Verwaltungsrats. Sein Neffe Philipp, Cousin von Steffen Hengstenberg, ist in der Geschäftsführung für die Produktion und Logistik zuständig. Ihnen zur Seite steht mit Dr. Werner Hildenbrand ein von der Familie bewusst gewählter externer Manager, der selbst schon ein eigenes Unternehmen aufgebaut hat und mit seinem reichen Erfahrungsschatz für das Controlling sowie die Generalsteuerung der Geschäftsführung zuständig ist. Die strategische Richtung geben die Familienmitglieder, die bis heute 100 Prozent am Unternehmen halten, vor. Nicht immer sind dabei alle einer Meinung und die unterschiedlichen Vorstellungen werden dann auch intensiv diskutiert: ohne gegenseitige Schonung, aber stets in freundlicher Atmosphäre. „Zur Einigung führt letztlich das unbedingte Interesse, das Wohl des Unternehmens in Zentrum zu rücken“, sagt Steffen Hengstenberg.

Gespür für den Verbraucher

Bislang ist das immer gelungen. Fast schon selbstverständlich prägt bis heute das stetige Wachstum im Kerngeschäft die Unternehmensgeschichte.

Gurkenernte bei Hengstenberg: das Unternehmen achtet stark auf Regionalität.
Gurkenernte bei Hengstenberg: das Unternehmen achtet stark auf Regionalität.

Hengstenberg hält am deutschen Markt in allen Produktkategorien die Spitzenposition oder zumindest den zweiten Platz und hat sich gleichzeitig sein Gespür für neue Chancen bewahrt. Der Trend zur mediterranen Küche etwa wurde frühzeitig schon 1967 erkannt, als durch einen Zukauf die Tomaten-Klassiker von ORO di Parma ins Sortiment kamen. Ob als Sugo, passiert oder als Tomatenmark: Die italienische Marke ist mit ihren schönen Wachstumszahlen eine Erfolgsgeschichte und steht für 25 bis 30 Prozent des Umsatzes. Bei seinen traditionellen Spezialitäten von den Gurken bis zum Rot- und Sauerkraut wiederum profitiert Hengstenberg gerade heute wieder vom starken Trend zu regionalen Produkten, mit denen die Verbraucher Transparenz und Vertrauenswürdigkeit verbinden. Die beiden Produktionsstandorte in Bad Friedrichshall bei Heilbronn und im hessischen Fritzlar befinden sich inmitten großer Agrarflächen, so dass das Gemüse frisch zu den Verarbeitungsanlagen gelangt und die kurzen Transportwege die Umwelt nur minimal belasten. „Über 90 Prozent der Rohware kommt aus Deutschland, bevorzugt aus direkter Umgebung der Werke“, sagt Steffen Hengstenberg. Die langjährige, oft schon über Dekaden währende Zusammenarbeit mit den Anbaubetrieben basiert dabei auf einem kontrollierten Vertragsanbau, in dem Qualität und Preise klar festgelegt sind und bei dem sich die Fachberater des Unternehmens mit den Landwirten kontinuierlich über komplexe Fragen von der Saatgutauswahl bis hin zu den Ernte abstimmen.

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