„Man weiß um die eigene Endlichkeit“

Werner Kieser hat vor 50 Jahren das Kieser Training erfunden und daraus eine europäische Marke entwickelt. Nun haben er und seine Frau die gemeinsamen Gesellschafteranteile abgegeben. Im Interview werfen der Gründer und sein Nachfolger Michael Antonopoulos einen Blick auf die schwierige Anfangszeit und die heutige Expansion nach China.

Der Markt für Fitnessstudios hat sich in den vergangenen Jahren ausdifferenziert. Welche Zielgruppe ist für Kieser relevant?

MiA: Unsere Kunden sind um die 45 Jahre und werden mit uns älter, die Loyalität ist hoch. Sie sind gebildet, haben eine hohe Kaufkraft, aber oft wenig Trainingserfahrung.

Eigene Trainingsgeräte: Kieser entwickelt die Maschinen selbst.
Eigene Trainingsgeräte: Kieser entwickelt die Maschinen selbst.

Profitieren Sie vom aktuellen Fitness-Hype oder wird es schwieriger, weil Konkurrenten auf den Markt drängen?

WeK: Schwieriger ist es, weil die vielen Angebote und die dauernd wechselnden Trends die Endverbraucher verwirren, statt aufzuklären. Einfacher ist es geworden, weil Kieser sich klar von der Szene differenziert hat und das allmählich bekannt ist.

Welche sind die nächsten Schritte für das Unternehmen Kieser?

MiA: Ein großer Schritt ist das neue Studio in Peking, das wir im Sommer eröffnen wollen. Wir arbeiten schon seit eineinhalb Jahren daran, werden mit einem Joint Venture mit einem langjährigen Partner aus dem Immobilienbereich einsteigen, der in China schon seit Jahren tätig ist. Der Zugang zum Markt wird sicher anders sein als hier. Aber auch die Chinesen haben Rückenprobleme. Und ein solches Produkt wie unseres gibt es dort noch nicht.

Werden Sie bei der Eröffnung dabei sein, Herr Kieser?

WeK: Nein, ich reise nicht so gern so weit. Wenn Herr Antonopoulos sagt, er müsse mich unbedingt dabeihaben, überlege ich mir das. Aber ich dränge mich nicht auf, bleibe lieber zu Hause und lese ein Buch oder gehe mit den Hunden raus.

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