„Wir begnügen uns nicht mit dem Vermögenserhalt“

Über sein Family Office Extorel steuert Unternehmer und Investor Falk Strascheg sein Vermögen. Wie er es anlegt, warum er eigene Hochschulen gegründet hat und Impact Investing fördert, erklärt er im Gespräch mit der Unternehmeredition.

Dachten Sie auch mal drüber nach, Ihr Family Office für andere zu öffnen?

Nein, das stand noch nie auf dem Plan. Man hat dann immer auch eine besondere Verantwortung anderen gegenüber. Es ist schön, frei zu sein und ausschließlich eigenverantwortlich zu investieren. Dann kann man auch mal Blödsinn machen.


Es ist schön, frei zu sein und ausschließlich eigenverantwortlich zu investieren. Dann kann man auch mal Blödsinn machen.

Falk Strascheg, Investor und Gründungsgesellschafter des Family Office Extorel


Ab welchem Betrag lohnt es sich denn, ein Single Family Office zu gründen?

Das untere Limit liegt zwischen 50 und 100 Mio. Euro.

Haben die Rankings der reichsten Deutschen für Sie eine Bedeutung?

Nicht wirklich. Ich weiß nur, dass die Zahl, die über mich kolportiert wird, falsch ist.

Zu lesen sind 350 Mio. Euro. Ist das zu viel oder zu wenig?

Das kommentiere ich nicht.

Halten Sie die Neiddebatte für gerechtfertigt?

Ich war auch mal arm. Etliche Schulausflüge habe ich nicht mitgemacht, weil meine Mutter das Geld nicht ausgeben wollte. Mein Vater ist gestorben, als ich zehn Jahre alt war. Man hatte halt weniger Geld, aber das war auch in Ordnung so.

An wen werden Sie Ihr Vermögen übertragen?

Wir haben leider keine Kinder, sodass wir dieses in die Renate und Falk Strascheg Stiftung überführen. Es ist klar vorgegeben, für was das Geld eingesetzt werden soll.


Zur Person:

Falk Strascheg ist seit 33 Jahren auf die Gründung und den Aufbau von Hochtechnologieunternehmen spezialisiert, unterstützt und finanziert diese als Business Angel und Venture Capitalist. Er ist Gründungsgesellschafter der seit 1998 bestehenden EXTOREL, die auf Eigenkapitalfinanzierung von jungen Hightech-Unternehmen spezialisiert ist. Im Jahr 1987 gründete er die TECHNOLOGIEHOLDING, die er zur größten deutschen VC-Gesellschaft entwickelte und im Februar 2000 an 3i verkaufte. 1971 gründete er die Laser-Optronic. Über den Verkauf erwarb er die Mittel, um sich als als Business Angel und Venture Capitalist zu betätigen. Er gründete er das „Strascheg Center for Entrepreneurship“ an der Hochschule München sowie weitere Einrichtungen mit Unternehmensbezug.

www.extorel.de

 

 

 

Autorenprofil

Tobias Schorr war von März 2013 bis Januar 2018 Chefredakteur der "Unternehmeredition". Davor war er für die Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien im Ressort Geld als Redakteur tätig. Von 2003 bis 2007 arbeitete er zunächst als Redakteur, dann als Ressortleiter beim Mittelstandsmagazin "Markt und Mittelstand". Sein Handwerk lernte er an der Axel Springer Journalistenschule.

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