Eine starke Familie seit 1889

Die Brüninghaus & Drissner GmbH ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Gegründet im Jahr 1889 am Standort Hilden ist sie heute spezialisiert auf hochqualitative Umformtechnik und Qualitätssicherung im Automobilzuliefererbereich. Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde der vierte Generationswechsel erfolgreich vollzogen. Dabei hatte der heutige Geschäftsführende Gesellschafter Marc-Oliver Köhler eigentlich ganz andere Pläne.

„Et hätt noch emmer joot jejange“

Interview mit Marc-Oliver Köhler, Geschäftsführender Gesellschafter, Brüninghaus & Drissner GmbH

Unternehmeredition: Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde in Ihrem Unternehmen der „4. Generationswechsel“ vollzogen. Wie ging dieser Prozess vonstatten?

Köhler: Der Zeitraum von insgesamt sechs Jahren, von der ersten Idee bis zum tatsächlichen Wechsel in der Geschäftsführung zeigt, wie langwierig und komplex solche Prozesse ablaufen können. Als Manager im Daimler-Konzern habe ich zudem persönlich zunächst ganz andere Karrierepläne verfolgt. Lange Zeit konnte ich mir nicht vorstellen, die Geschäftsführung eines mittelständischen metallverarbeitenden Betriebs zu übernehmen.

Wie sind Sie den Herausforderungen einer Unternehmensnachfolge entgegengetreten?

Vor allem konnte ich auf meine Erfahrungen als Absolvent der Daimler-Managementschule zurückgreifen. Und ich habe selbst im Rahmen meiner früheren Tätigkeit Personalverantwortung ausgeübt. Dies und meine Erfahrungen im Vertrieb haben mir sehr geholfen. Mit der Nachfolgeberatung der Commerzbank und weiteren Unternehmensberatern hatten meine Frau und ich darüber hinaus stets kompetente Partner an unserer Seite, die uns eng begleitet haben, etwa in der Ansprache von Kapitalgebern oder bei der Klärung rechtlicher Fragen.

Wie haben Sie sich persönlich darauf vorbereiten können? Als Geschäftsführer tragen Sie eine entsprechende Verantwortung.

Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich als Angestellter in einem Unternehmen mit fremdem Geld arbeite oder ob ich mein eigenes Geld investiere. Entscheidend ist die mentale Kraft, die es mir ermöglicht, auch mal abzuschalten. Ich kann mit meinen Hunden im Wald spazieren gehen oder Sport treiben. Auch die Familie gibt mir Rückhalt. Meine Frau und ich sind immer im Tandem aufgetreten und tun dies auch heute noch. Wie sagen wir im Rheinland: „Et hätt noch emmer joot jejange.“

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