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Diskus Werke AG: Mit Präzision zum Welterfolg

Die von den Unternehmen der Diskus Werke AG kundenindividuell hergestellten Werkzeugmaschinen stoßen rund um den Globus auf wachsende Nachfrage. Die Banken liefern als wichtige Wegbegleiter ebenfalls Lösungen nach Maß. 

Der eine runde Scheibe werfende Athlet war schon zu Zeiten der Antike ein Inbegriff für Dynamik und Wettbewerb. Allzu weit hergeholt war es deshalb nicht, als vor mehr als hundert Jahren ein hessischer Gründer den Diskus zum Namensgeber seiner Firma machte. Die hat sich damals mit der Technologie des Flächenschleifens und Schleifmaschinenbaus schnell im Markt etabliert. Blickt man zurück, so ist aus den Anfängen sogar ein sehr großer Wurf geworden. Die Unternehmen der Diskus Werke AG gehören heute weltweit zu den führenden Herstellern von Werkzeugmaschinen für die Bearbeitung von PKW- und Nutzfahrzeug-Komponenten.

Weltweit erfolgreicher Nischenplayer 

Am Markt präsentieren sich die Unternehmen unter dem Markennamen DVS GRUPPE. Die Buchstaben DVS stehen für die Kernkompetenzen Drehen, Verzahnen und Schleifen, mit denen sich die Firmen als Lösungsanbieter für rotationssymmetrische Teile in der Zerspanungstechnik definieren. Dazu gehört vor allem die Herstellung von hochpräzisen Werkzeugmaschinen, angefertigt nach individuellen Kundenwünschen. „Wir produzieren maßgeschneiderte deutsche Maschinen, auf denen Bauteile im Mikrometerbereich bearbeitet werden“, sagt Axel Loehr, CFO der Diskus Werke AG. Das Geschäft der Gruppe beinhaltet darüber hinaus die Herstellung samt Vertrieb von Werkzeugen und Schleifmitteln, ein umfangreiches Servicenetzwerk, Generalüberholung von älteren Maschinen sowie die Produktion/Lohnherstellung für Dritte auf den eigenen Werkzeugmaschinen. Das Familienunternehmen, dessen Umsätze auch in den vergangenen vier Jahren wieder stetig gestiegen sind, ist in einigen Teilsegmenten sogar Weltmarktführer. Deutlich mehr als die Hälfte der Produkte und Dienstleistungen geht an die Automobilindustrie sowie ihre Zulieferer. Darüber hinaus zählen Maschinenbauer, Firmen aus dem Energiesektor und Luftfahrtunternehmen zu den Kunden.

Die von den Unternehmen der Diskus Werke AG kundenindividuell hergestellten Werkzeugmaschinen stoßen rund um den Globus auf wachsende Nachfrage. Die Banken liefern als wichtige Wegbegleiter ebenfalls Lösungen nach Maß. 

Bei einer Exportquote von über 60 Prozent steht Europa für den Hauptabsatzmarkt, aber auch in Asien (Umsatzanteil: 22 Prozent) und in den Nafta-Staaten geht es voran. Mit dem internationalen Projektgeschäft sind gleichzeitig besondere

Maschinenplattform der DVS Gruppe: Auf ihr können Kunden gut kombinieren.

Anforderungen an die Finanzierung verbunden. „Da wir nur zum Teil oder mitunter gar keine Anzahlungen von den Kunden erhalten, achten wir besonders auf die Vorfinanzierung der Aufträge “, sagt Loehr. Denn bei den einzelnen Anlagen geht es um Auftragsvolumen im Millionenbereich und die DVS-Unternehmen müssen in der Fertigungsphase etwa die Leistungen der Zulieferer bezahlen. Als Finanzierungspartner steht ihnen dabei u.a. die BayernLB zur Seite, die den Gruppenunternehmen je nach Bedarf des individuellen Projekts ein bestimmtes Kreditlimit zur Finanzierung der Produktionsphase einräumt. „Begleitend eröffnet bei einer Lieferung nach Asien etwa die Bank of China ein Akkreditiv zugunsten der Diskus Werke AG, aus dem nach Fertigstellung und Lieferung die Vorfinanzierung zurückgeführt wird“, erläutert Rainer Zimdars, Senior-Kundenbetreuer für das internationale Geschäft bei der BayernLB.

Wegbegleiter ins Ausland

Weitere Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit den deutschen Kreditinstituten ergeben sich aus der Etablierung von ausländischen Tochtergesellschaften. „Wir verkaufen unsere Maschinen weltweit, und damit stellt sich ab einer gewissen Größenordnung die Frage, ob man nicht auch einen eigenen Vertrieb und Service vor Ort braucht“, sagt CFO Loehr. In China hat die DVS Gruppe vor drei Jahren gemeinsam mit einem chinesischen Unternehmen eine Niederlassung in Shenyang gegründet. Wegbegleiter im Tagesgeschäft und für den Zahlungsverkehr waren auch da deutsche Banken. Die Finanzierung aber wurde aus eigenen Mitteln gestemmt. Für die Zukunft steht im Rahmen der Internationalisierungsstrategie die Gründung weiterer Tochtergesellschaften auf der Agenda. „Dabei werden wir ebenfalls auf die Unterstützung durch unsere Bankenpartner in Deutschland setzen, wobei sie möglicherweise auch bei der Finanzierung gefragt sind“, sagt Loehr.

 Kurzprofil Diskus Werke AG

 Branche Werkzeugmaschinenbau/Servicedienst-
leistungen
 Unternehmenssitz  Frankfurt am Main
 Umsatz 2013  170 Mio. Euro
 Mitarbeiterzahl  950

www.dvs-gruppe.com

Die von den Unternehmen der Diskus Werke AG kundenindividuell hergestellten Werkzeugmaschinen stoßen rund um den Globus auf wachsende Nachfrage. Die Banken liefern als wichtige Wegbegleiter ebenfalls Lösungen nach Maß. 

„Die Banken können uns vor Zahlungsausfällen schützen“

Interview mit Axel Loehr, CFO, Diskus Werke AG

Unternehmeredition: In welchen Bereichen der Internationalisierung ist für Sie die Zusammenarbeit mit den Banken besonders wichtig? 

Löhr: Im klassischen Exportbereich sind das die beiden Bereiche Auftragsfinanzierung und das Dokumentengeschäft, mit dem wir uns vor Zahlungsausfällen schützen. Das wird durch die enge Zusammenarbeit mit fünf Kernbanken, zu denen die BayernLB als starker Partner des Mittelstands gehört, hochprofessionell abgedeckt. Zusammen mit den Finanzierungsexperten der Bank sehen wir uns die Zahlungsströme genau an, beurteilen den individuellen Vorfinanzierungsbedarf einzelner Projekte und achten darauf, wie es in den einzelnen Phasen der Produktion um die Zahlungssicherheit steht. Die Banken sind darüber hinaus wichtige Wegbegleiter, wenn wir eigene Vertriebs- und Servicegesellschaften im Ausland aufbauen.

Warum brauchen Sie diese Tochtergesellschaften vor Ort?

Wenn ich Maschinen in einen Markt geliefert habe, muss ich auch Service in diesem Land anbieten. In China ist uns das gut gelungen, indem wir chinesische Servicetechniker selbst ausgebildet haben. Unsere Niederlassung in Shenyang ist gleichzeitig ein Türöffner. Sie ermöglicht es uns, gleichermaßen flexibel wie schnell auf diesem Markt zu agieren und zu reagieren.

Besteht dafür auch in anderen Ländern Bedarf?

Aktuell überlegen wir, Ähnliches in Nordamerika zu tun. Derzeit sind wir dort – genauso wie im übrigen Exportgeschäft von Brasilien bis Korea – mit der klassischen Vertretung für Vertrieb und technischen Service präsent. In einem wachsenden und wichtigen Markt wie den USA ist aber möglicherweise der Aufbau größerer Vertriebsstrukturen sinnvoll.

Vielen Dank für das Gespräch.

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