„Der Hafenmeister ist der König“

Klaus Dieter Martin, langjähriger Flugkapitän bei der LTU, ging in diesem Jahr mit einer eigenen Airline in Kroatien an den Start. Im Interview erklärt er, warum er einen langen Atem haben brauchte, um letztlich abheben zu können. 

Wie finanzieren sie diese?

Bis Ende 2017 wollen wir eine Flotte von 18 Wasserflugzeugen betreiben. Hier nutzen wir Spezialleasinggeber, Lieferantenfinanzierungen, aber auch das Eigenkapital der Investoren.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den kroatischen Behörden?

Wir sind ja nicht nur Airline, sondern auf den Inseln, wo wir unsere Dockstationen errichten, auch gleichzeitig eine Art Flughafenbetreiber. Zuständig für unsere Landeerlaubnisse sind aber die staatlichen Hafenmeister, die sich seit Jahrhunderten nur mit Schiffen auskennen. Da wird oftmals das Gerücht gestreut, Fliegen sei viel zu unsicher. Und selbst wenn uns mittlerweile die kroatische Regierung alle Unterstützung zusichert, der Hafenmeister vor Ort ist der König und kann uns nach allen Regeln der Kunst behindern.

Was raten Sie Unternehmen, die mit ähnlich komplexen Projekten an den Start gehen wollen?

Eine Airline aufzubauen ist wie ein Langstreckenflug. Ich kann anderen nur empfehlen, einen langen Atem bei der Umsetzung ihrer Idee zu haben – sei diese auch noch so ausgefallen. Ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen Jahres alles hinschmeißen wollte. Kraft, Energie, Ausdauer und die Unterstützung der Familie haben mich davor bewahrt.


Klaus Dieter Martin (© Privat)
(© Privat)

Kurzprofil Klaus Dieter Martin

Geboren:  1964

Beruf:  Pilot, Unternehmer

Hobbys:  Segeln, Familie

www.ec-air.eu

Autorenprofil

Torsten Holler ist Gastautor.

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