Automobilzulieferer Heinz Schwarz ist verkauft

Im gerichtlichen Sanierungsverfahren des mittelständischen Automobilzulieferers Heinz Schwarz GmbH & Co. KG konnte eine Fortführungslösung gefunden werden, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Partner des Unternehmens aufatmen lassen dürfte: „Mit der nun vertraglich vereinbarten Übernahme durch den Investor wurde die Basis für den Neustart des traditionsreichen Unternehmens aus der Insolvenz geschaffen. Der vorläufige Gläubigerausschuss hat den Unternehmenskaufvertrag einstimmig genehmigt“, erklärt Sachwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH.
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Im gerichtlichen Sanierungsverfahren des mittelständischen Automobilzulieferers Heinz Schwarz GmbH & Co. KG konnte eine Fortführungslösung gefunden werden, die die Mitarbeiter, Kunden und Partner des Unternehmens aufatmen lassen dürfte: „Mit der nun vertraglich vereinbarten Übernahme durch den Investor wurde die Basis für den Neustart des traditionsreichen Unternehmens aus der Insolvenz geschaffen. Der vorläufige Gläubigerausschuss hat den Unternehmenskaufvertrag einstimmig genehmigt“, erklärt Sachwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH. Übernehmer des Geschäftsbetriebes der Heinz Schwarz GmbH & Co. KG ist die Kesseböhmer Gruppe. Der Unternehmensverbund ist bereits langjähriger Mitgesellschafter des Mittelständlers und baut sein Engagement im Rahmen des nun erfolgten Asset Deals weiter aus. „Wir sind ungeheuer erleichtert und dankbar für das Vertrauen und das vertiefte Engagement unseres Mitgesellschafters. Durch die noch stärkere Verankerung in der Kesseböhmer Gruppe ist nicht nur unser Weiterbestehen gesichert, wir erhalten so zusätzliche strategische Vorteile und können Synergien noch besser nutzen“, erklärt Diedrich Diedrichsen, Geschäftsführer von Schwarz Werkzeugbau. Der Investorenprozess wurde maßgeblich durch die Unternehmensberatungsgesellschaft Montag & Montag koordiniert.

Standort und Großteil der Arbeitsplätze gesichert

Die Unternehmensstandorte in Preußisch Oldendorf bleiben erhalten und auch die Kundenaufträge werden im Rahmen des Asset Deals übernommen. Aufgrund der Veränderung des Marktes ist eine Anpassung der Personalstruktur nötig, der Großteil der Arbeitsplätze kann allerdings erhalten werden. Es ist geplant, eine Transfergesellschaft zu gründen, um den betroffenen Arbeitnehmern einen bestmöglichen Start und Übergang in ein neues Arbeitsverhältnis zu ermöglichen. „Der finale Übergang des Unternehmens wird voraussichtlich im Dezember 2022 erfolgen. Schwarz startet dann nachhaltig neu aufgestellt und mit guter Langfrist-Perspektive in den Wettbewerb“, sagt Generalbevollmächtigter Rechtsanwalt Thomas Ellrich von der Kanzlei Voigt Salus.

Das Traditionsunternehmen Heinz Schwarz GmbH & Co. KG war durch die aktuell komplexe Marksituation in die Krise geraten: Die Werkzeugbaubranche befindet sich in einem Strukturwandel, hinzu kamen massiv gestiegene Kosten für Material und Energie sowie der sprunghafte Anstieg der Transportpreise. Die explodierten Kosten konnten nicht hinreichend weitergegeben werden und der Vorleistungsaufwand nahm immer mehr zu. Umgehend eingeleitete Maßnahmen zur Stabilisierung der Liquidität konnten in der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage außergerichtlich nicht abgeschlossen werden. Deshalb beantragte das Unternehmen beim zuständigen Amtsgericht Bielefeld eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Das gerichtliche Sanierungsverfahren wurde am 1. Oktober 2022 eröffnet.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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