Alles, nur kein Holz

Da seine Kunden irgendwann keine Gartenmöbel aus Tropenholz mehr kaufen wollten, machte sich Bernd Duna auf die Suche nach einem geeigneten Ersatzmaterial. Er fand es, nannte es Resysta – und gründete das gleichnamige Unternehmen. Heute setzen Kunden wie Tchibo oder McDonald’s das Ökomaterial ein. Und es geht weiter.

Inhaltsstoffe von Resysta: 60 Prozent Reishülsen, 22 Prozent Steinsalze und 18 Prozent Mineralöl

Im Jahr  Anzeige2007 verkauft MBM den ersten Stuhl aus Resysta, 2009 die erste Bodendiele. Ein Jahr später möchte Duna Industriekunden beliefern und expandieren. Dafür benötigt er Geld. Als Kapitalgeber kann er den britischen Finanzinvestor WHEB Partners gewinnen, 2011 wird Resysta als eigenständiges Unternehmen gegründet und von MBM abgekoppelt. Der Sitz der neuen Firma ist Taufkirchen bei München.

„Dort befindet sich heute auch der große Showroom“, berichtet Otto Hopfner, Senior-Investmentmanager bei der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft mbH (BayBG) in München. Die BayBG hat sich im September 2016 mit 4,5 Mio. Euro an Resysta beteiligt. „Über die vielen Anwendungsmöglichkeiten kann man sich hier einen guten Überblick verschaffen“, sagt Hopfner. Nicht nur dort. Über 600 Tchibo-Filialen sind mittlerweile mit Resysta ausgestattet, die Außenmöbel vieler McDonald’s-Restaurants bestehen aus dem robusten Holzersatzstoff. Einsetzen lässt es sich für Bodenbeläge, Fassaden, Möbel – überall da, wo Holz verarbeitet werden kann. Nur dass der Stoff aus Reishülsen deutlich widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse ist.

Lizenznehmer gewonnen

„Wir haben die Resysta-Technologie stetig weiterentwickelt und patentieren lassen“, sagt Roland Stoiber, Prokurist des Taufkirchener Unternehmens, das heute weltweit etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt. Für Referenzprojekte, mit denen Resysta neue Kundengruppen ansprechen möchte, betreibt das Unternehmen ein Werk in Malaysia. „Unser eigentliches Geschäft ist heute allerdings ein Lizenzmodell“, erläutert Stoiber. Als Lizenznehmer konnten bereits die Petrochemie-Konzerne Ineos für Europa und das indische Unternehmen Reliance Industries gewonnen werden. Die Lizenz für China hält Agio China. Die Linzenznehmer stellen den Stoff Resysta in eigenen Werken her und vertreiben ihn an unterschiedlichste Anwender.

1
2
3
Vorheriger ArtikelMaßanfertigungen für Russland und China
Nächster ArtikelRussland – Geschäfte trotz Sanktionen