Seit mehr als 30 Jahren ist die Marquardt-Gruppe weltweit aktiv. Warum der schwäbische Zulieferer in Mazedonien Fuß fassen will und in Deutschland 20 bis 30 Prozent der Arbeitsplätze mittelfristig gefährdet sind, erläutert Sprecher der Geschäftsführung Dr. Harald Marquardt.
Welche Rolle spielt der Mindestlohn für Sie?
Schon vor dem Branchenzuschlag verdienten in unserer Industrie auch die Zeitarbeiter bereits mehr als 8,50 Euro pro Stunde. Dadurch, dass sich das Minimumniveau nun erheblich nach oben bewegt, wird natürlich der Wunsch derjenigen, die mehr verdienen wollen, größer. Das kurbelt die Spirale der Lohnwünsche an. Mit der Rente mit 63, den höchsten Energiepreisen weltweit, der Mütterrente und den mittlerweile bereits in der Presse artikulierten völlig überzogenen Tarifforderungen machen wir den Standort Deutschland immer unattraktiver.
Wozu führt das?
In den nächsten Monaten und Jahren wird das zu Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland und zu höherer Arbeitslosigkeit – insbesondere bei den weniger qualifizierten Arbeitskräften – in Deutschland führen.
In Deutschland haben Sie rund 2500 Beschäftigte. Wie viele Stellen sind bei Ihnen hierzulande in Gefahr?
Mittel- bis langfristig sind es sicherlich 20 bis 30 Prozent.
Zur Person
Seit 2004 ist Dr. Harald Marquardt Sprecher der Geschäftsführung der Marquardt GmbH. Sie beschäftigt an mehreren Standorten in Deutschland, USA, Frankreich, Tunesien, Indien, China, Mexico, der Schweiz und in Rumänien mehr als 7.000 Mitarbeiter. Marquardt ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden- Württemberg e. V. Südwestmetall sowie stellvertretendes Vorstandsmitglied beim Rationalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft Baden-Württemberg. www.marquardt.com



