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Unternehmeredition 5/2015

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73Personal, Strategie 2015 Unternehmeredition | Fallstudie betrieblichen Altersvorsorge und eben nicht Unternehmensbeteiligungen. „Gerade in einem Niedrigzinsumfeld, wo über lebensversicherungsrechtli- che Lösungen nur noch eine sehr gerin- ge Rendite erwirkt wird, ist die einseiti- ge Förderung dieser niedrig verzinsten Anlagen schade. Die hochrentierlichen Anlagen der Belegschaftsaktien und der Stillen Beteiligung werden benach- teiligt“, sagt Beyer. Den Renditeunter- schied veranschlagt er auf fünf bis sie- ben Prozent. „Wir spüren den Fachkräftemangel deutlich“ Interview mit Matthias Krieger, Geschäftsführender Gesellschafter der Krieger + Schramm GmbH & Co. KG. Unternehmeredition: Welche Rolle spielt die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg bei der Suche nach Fachkräften? Krieger: Unsere Beteiligungsmöglichkeiten sind Teil eines viel größeren Pakets. In diesem Mitarbeiterbegeisterungsprogramm geht es um Gesundheitsprämien, Kindergarten- zuschüsse, mögliche Heimarbeit, aber auch um Karrieremöglichkeiten und vieles mehr. Dieses Programm macht uns zu einem attrak- tiven Arbeitgeber. Das ist wichtig, denn wir spüren den Fachkräftemangel deutlich, vor allem bei Maurern und Bauingenieuren. Brauchen Sie das Geld Ihrer Mitarbeiter? Ich brauche das Geld nicht. Unter diesem Gesichtspunkt wäre die Mitar- beiterkapitalbeteiligung für mich ein sehr schlechtes Investment, denn es ist viel Aufwand für relativ wenig Kapital. Sinn macht es für mich, weil ich in die Einstellung der Mitarbeiter investiere. Ich bin überzeugt, das Unternehmen bekommt am Ende mehr heraus, als es investiert. Wie können Sie das messen? Eine Kennzahl ist der Krankenstand. Der liegt bei uns bei zwei Prozent. Das ist deutlich weniger als die fünf bis sechs Prozent im Bundesdurchschnitt. Bei uns gibt es keine Montagsblaumacher und auch keine faulen Mitarbeiter, die lieber abends schwarzarbeiten. Dann ist die Fluktuation niedrig? Wir haben mehrere Auszeichnungen als bes- ter Arbeitgeber erhalten, zum Beispiel von der Universität St. Gallen in der Kategorie bis 99 Mitarbeiter oder von der TU München als bestes Bauunternehmen Deutschlands. Manchmal kommen deshalb Leute, die denken, bei uns sei das Schlaraffenland und sie brauchten nichts zu tun. Wenn die dann merken, dass man sehr wohl arbeiten muss, sind sie schnell wieder weg. Aber die ande- ren, die bleiben in der Regel lange bei uns. Vielen Dank für das Gespräch. Matthias Krieger Im ersten Jahr haben rund 20 Prozent der Belegschaft von Krieger + Schramm am Beteiligungsprogramm teilgenom- men. Im zweiten waren es 50, und im dritten sind mittlerweile 80 Prozent der Mitarbeiter auch am Unternehmen be- teiligt. Das ist eine ungewöhnlich hohe Quote – denn diese Art des Vermögens- aufbaus ist schließlich nicht ohne Risi- ko. Und das schreckt Mitarbeiter ab, die ihr Geld üblicherweise auf ein Sparbuch legen. Auch gilt die Baubranche vielen nicht unbedingt als krisenfest. „Wir ha- ben eine starke Bonität. Unsere Ausfall- quote liegt deutlich unter einem halben Prozent. Das ist sehr ungewöhnlich für eine Bauunternehmung“, sagt Krieger. Ein Risiko kann man nicht bestreiten, Aktienkurse können fallen, und mittel- ständische Unternehmen können insol- vent werden. Dann sind auch Stille Be- teiligungen oder Genussrechtskapital betroffen. „Im Bereich Mitarbeiterkapi- talbeteiligung ist uns da aber nicht ein Fall bekannt“, sagt Beyer. ■ redaktion@unternehmeredition.de Wenn die Leute gut arbeiten, steigt auch die eigene Rendite der Kapitalbeteiligung. MATTHIAS KRIEGER Geschäftsführender Gesellschafter, Krieger + Schramm GmbH & Co. KG

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