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Unternehmeredition 5/2015

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27Personal, Strategie 2015 Unternehmeredition | Kunden anspruchsvoller und die Kon- kurrenz schläft auch nicht. Die Kunst ist es, eine Preisbereitschaft über in- novative Produkte zu erzeugen. Das muss nicht immer eine Raketentech- nik sein. Reicht das derzeitige Sortiment aus, um auch künftig Marktanteile auszu- bauen? Es gibt weltweit Potenzial, um unser angestammtes Geschäft weiter aus- zubauen. Wir werden uns bei einer möglichen Erweiterung des Produkt- programms am Fluss des Wassers durch das Haus orientieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir künftig aktiver werden, bevor das Wasser in eine Armatur fließt. Auch der Was- serabfluss und die Wasserwiederge- winnung könnten künftig mehr in den Fokus rücken. Hansgrohe ist global tätig und hat mit Masco seit 30 Jahren einen US-ame- rikanischen Investor an Bord, der 68 Prozent hält. Dennoch ist das Unter- nehmen im Schwarzwald verwurzelt. Wie passt das zusammen? Bestens. Vor 114 Jahren wurde das Unternehmen in Schiltach gegründet. Zukunft braucht Herkunft. Das heißt, wir sind auf der Höhe der Zeit und kennen die aktuellen Bedürfnisse un- serer Kunden sehr gut. Der Kontrast zwischen dem scheinbar gemütlichen Schwarzwald und der Art, wie wir hier arbeiten, könnte größer kaum sein. Für Hansgrohe arbeiten weltweit fast 4.000 Mitarbeiter, die mit Innovationsfreude und Leidenschaft für unsere Produkte brennen. Diese Leidenschaft ist an al- len Standorten zu spüren. Sie sind dem Schwarzwald treu. Das zeigt sich auch mit der Erweiterung Ihres neuen Logistikzentrums. 30 Mio. Euro investieren Sie an Ihrem zweiten Standort, Offenburg. Wie kommen Sie voran? Wir liegen auf Kurs. Der Betonboden ist gegossen, die ersten Säulen stehen. Mit dem Bau holen wir die Beschaf- fungs-, Produktions- und Kundenlogis- tik wieder unter ein Dach. Das Ziel der Erweiterung unseres Logistikzentrums ist, vor allem den Lieferservice für unsere Kunden weiter zu verbessern. Ende 2016 soll der Erweiterungsbau in Offenburg fertig sein. Ist Offenburg als Logistikstandort nicht zu teuer? Es ist immer eine Frage der Produkti- vität und der Wertschöpfung. Sicher haben wir hier hohe Lohnkosten. Wir tun jedoch auch sehr viel, um mit Ef- fizienzprogrammen unsere Kostenpo- sitionen zu minimieren. Unser Lager in Offenburg ist stark automatisiert. Spüren Sie den viel zitierten Fach- kräftemangel? Aktuell haben wir keinen Mangel an Fachkräften in unseren Werken. Wich- tig ist für uns, dass wir auch als Ar- beitgeber als Premiummarke gesehen werden. Sicherlich ist es einfacher, Mitarbeiter für den Standort Offen- burg als für Schiltach zu rekrutieren. Deswegen macht es für uns Sinn, die- sen Standort weiter auszubauen und ihn nicht nur für die Produktion und Logistik zu nutzen. Auch in China haben Sie ein eigenes Werk. Spüren Sie dort die Abkühlung der Konjunktur? In China haben wir zwar nicht mehr das Wachstum, wie wir es vor eini- gen Jahren gesehen haben, es bleibt dennoch beim Wachstum. Hoffnung macht uns, dass die Chinesen erken- nen, dass sie in den Mittelstand in- vestieren müssen, etwa in den Bau von Drei- und Vier-Sterne-Hotels, die dann hoffentlich unsere Produkte aus- wählen. Unser Vorteil ist, dass wir vor Ort eine Fabrik für den chinesischen Markt gebaut haben. Markenartikler werden in China immer noch Opfer von Plagiaten. Zuletzt erwischte es die Drogerie- kette dm. Ein Ladengeschäft samt Slogan wurde in Shenyang eins zu eins kopiert. Wie sieht es bei Hans- grohe aus? Wir sehen gefälschte Produkte vor allem auf den großen Messen, wie der ISH in Frankfurt und der KBC in Shanghai. Eigentlich ist es eine Aner- kennung dafür, wie gut wir sind, aller- dings kostet das Umsatz. Mittlerweile gibt es in China ein größeres Rechts- verständnis, sodass Nachahmungen verfolgt werden. Ein Grund dafür ist, dass innovative, chinesische Unter- nehmen seit Kurzem auch häufiger von anderen kopiert werden. Wie stark ist die Konkurrenz dort? Die Wettbewerber sind die gleichen wie im Rest der Welt. Auch chinesische Wettbewerber sind nicht zu unter- schätzen. Unser momentaner Vorteil ist unsere innovative Marke Hansgrohe und die Designstärke im Premiumseg- ment, das die chinesischen Anbieter bisher so nicht besetzen können. ■ schorr@unternehmeredition.de Entscheider im Gespräch Unternehmerwelt In China haben wir zwar nicht mehr das Wachs- tum, wie wir es vor einigen Jahren gesehen haben, es bleibt dennoch beim Wachstum.

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